Kirche, Burg und Geschichte von Molpertshaus
Neben der Kirche in dem kleinen Ort Molpertshaus befand sich einst auch eine Burg.
Molpertshaus ist ein kleiner Ort zwischen Bad Waldsee, Bad Wurzach und Wolfegg, wo im Mittelalter die Burg der Herren von Molpertshaus stand.
Geschichte des Ortes Molpertshaus und der Burg
Molpertshaus begrenzt im Süden die Wurzacher Heide und liegt in der Nähe des Rohrsees und des Wurzacher Rieds. Erstmals im Jahr 1241 trat der Ort unter dem Namen Mulbrehtishusen ins Licht der niedergeschriebenen Geschichte. Über die Zeiten davor lässt sich nichts finden.
Die Burg stand einst auf der Anhöhe nordwestlich neben der Kirche (GPS: 47.871218, 9.805610). Schon 1763 wurde dort ein Pfarrhaus und später eine Schule errichtet, weswegen von der ehemaligen Burganlage nichts mehr zu sehen ist. Das heute noch bebaute Areal war aber vermutlich so aufgeteilt, wie es heute der Fall ist.
Die Burg wurde im 13. Jahrhundert erbaut und diente als Sitz der Herren von Molpertshaus. Diese Ritter waren Ministeriale im Dienste der Schenken von Schmalegg–Winterstetten. Aber sie standen anfangs auch im Dienst der Herren von Waldsee. Im Jahr 1240 wird erstmals ein Uolscalc von Molbrechtshusen erwähnt. In den Urkunden von 1258 und 1264 wird dessen Bruder Hiltebrandus genannt, der auch später noch des Öfteren als Zeuge bei vor allem Schenkungen vorkam.
So wurde beispielsweise 1268 erwähnt, dass Konrad von Wartenberg einige Lehen, auch in Molpertshaus, an das Kloster Schussenried übergab. 1269 bezeugt dieser auch die Schenkungen der Truchsessen von Rohrdorf und Waldburg an das Kloster Baindt oder eine Schenkung des Heinrich von Schmalegg an den Deutschorden in Altshausen. Auch bei Schenkungen an das Kloster Weingarten bezeugte ein Hildebrand von Molpertshaus. 1290 wurde der Ort als Molbrehtzhus bezeichnet.
Der Sohn von Hiltebrandus, der den gleichen Namen trug, übernahm die Geschäfte und übergab sie im Laufe der Zeit an seine Söhne Hans und Schälkli. Im 14. Jahrhundert verließ der Adel Molpertshaus.
Im Jahr 1335 kauften die Herren von Molpertshaus die Burg Achberg für 500 Pfund Pfennig. Doch schon sieben Jahre später, 1342, wird Johann von Molpertshaus Bürger in Ravensburg. Dafür zahlte er eine damals hohe Summe von 30 Silbermark. Außerdem wurde er 1345 noch mit dem Lehen Ratzenried aus St. Gallen bedacht. Ab 1353 übernahm er das Patronat der Kirche St. Georg von Ratzenried.
1362 gelangte das Kloster Rot an der Rot den Ort. 1366 vererbte Hans von Molpertshaus die Burg an die Söhne Kunz, Benz und Peter Öder seiner Schwester. 1369 erhielt der Neffe Cun von Steegen das Lehen über Ratzenried.
Auch wenn der Adel noch weitere Besitzungen hatte, wie in Wendenreute, Eggmannsried, Hifringen, Wittschwende und Kleinwinnaden, verliert sich seine Spur im Jahr 1371. Aus der letzten urkundlichen Erwähnung aus dem Jahr 1371 geht hervor, dass Johann von Molpertshaus dem Kloster Schussenried das Dorf Molpertshaus für sein Seelenheil mit Zwing und Bann überließ.
Geschichte der Kirche St. Katharina von Molpertshaus
Ursprünglich war Molpertshaus eine Filiale der Pfarrei Haisterkirch und das Patronat hatte das Kloster Rot an der Rot inne. Erst 1803 wurde es eine eigene Pfarrei, wobei es ab 1763 über ein Pfarrvikariat verfügte.Inzwischen gehört zum Kirchensprengel auch Binzen, Poppenhaus und Roßberg, sowie Teile von Bergatreute, Mittelurbach und Haidgau.
Über die ersten Kirchen an dem Ort ist nicht viel bekannt. Die Kapelle stammt aus dem 14. Jahrhundert und war wie die Kirche der Heiligen Katharina, aber auch dem Heiligen Ulrich gewidmet.
Die Pfarrkirche St. Katharina wurde vermutlich im 14. Jahrhundert errichtet. Der Turm des Gotteshauses ist aus dieser Zeit. Auch im 15. Jahrhundert wurde daran gewerkelt. Im 18. Jahrhundert wurde der Turm erhöht. In den Jahren 1733 bis 1736 wurde die Kirche im Stil des Barock umgebaut. Im Jahr 1900 wurde sie erweitert.
Wo steht die Pfarrkirche St. Katharina Molpertshaus?
- Eintürner Straße 31
- 88364 Wolfegg-Molpertshaus
- GPS: 47.870977, 9.805808