Furtenbach Schlösschen | Hummelsberg in Leutkirch

Ein dezentes, barockes Schlösschen findet sich in Leutkirch im Allgäu. Heute ist die Gebäudekombination eine Lehr- und Pflegeanstalt.

Das sogenannte Furtenbach-Schlösschen oder auch Hummelsberg Schlösschen genannt, ist eine barocke Anlage aus dem 18. Jahrhundert. Sie befindet sich am Südhang der Wilhelmshöhe, dem Hummelsberg. Das erklärt auch den Namen des Schlösschens. Der andere Name erklärt sich durch den Erbauer: Die Familie Furtenbach.

Furtenbach Schloesschen Leutkirch Allgaeu

Geschichte des Furtenbach Schlösschens

Die Familie von Furtenbach war sehr wohlhabend und wohnte auf dem Gutshof Hummelsberg, in der Nähe von Leutkirch. Doch sie waren mit damit wohl nicht mehr zufrieden und so baute man ein (vermutlich komplett) neues Herrenhaus in Leutkirch – ein Schlösschen eben. Die von Furtenbach hatten es mit einer Fabrik für die Leinwandproduktion zu Geld gebracht. Das Areal des heutigen Schlösschens war damals bereits im Besitz der Familie. Noch der Vater des Erbauers, Jakob von Furtenbach, wohnte hier am Hummelsberg.

Im Jahr 1736 begannen die Bauarbeiten. Die Gebäude wurden (vermutlich) abgerissen und komplett neu gebaut. Auf einem Kupferstich aus dem 17. Jahrhundert ist der alte Zustand dargestellt. Daher glaubt man auch an einen kompletten Neubau der barocken Anlage.

Das Gebäudeensemble ist der erste barocke Bau in Leutkirch im Allgäu, dabei hält sich nach Außen damit zurück. Nur wenige barocke Pracht lässt sich abseits des entsprechenden Baustils erkennen. Das Gebäude erhebt sich über drei Stockwerke und ist von einer Mauer umgeben. Im Inneren befinden sich aber die barocken Dekorationen. So gibt es geschnitzte Treppenbalustraden und Türen mit Rokokostuck. Diese stammen im Übrigen von Johann Schütz, dessen Arbeiten auch im Rathaus Leutkirch, im Schloss Wolfegg und in der Kirche Kißlegg zu finden sind. Das Dach ist ein Mansardenwalmdach.

Doch 1792 wird das Schlösschen verkauft, und zwar an einen Daniel von Unold aus Memmingen. Ein Jahr später wurde das Areal renoviert, aber nicht verändert. So ist heute noch quasi der Original Bau erhalten. Jedoch ließ der von Unold sein Wappen und die Jahreszahl der Renovierung  am Gartentor und am Korbbogenportal verewigen.

Danach wechselte der Besitzer des Schlösschens zum Hauptmann Gradmann. Ab 1867 ist es ein Waisenhaus für Mädchen und später nutzt die Anstalt St. Anna-Pflege die Räumlichkeiten.

Barocker Garten des Hummelsberg Schlösschen

Neben dem barocken Gebäude befand sich ein barocker Garten, ein sogenannter Lustgarten. Darin stand eine Orangerie sowie ein Treibhaus für die eigene Zucht. Wie in Lustgärten üblich, war zentral ein Brunnen angelegt. Das heute noch vorhandene Teehaus wurde 1742 erbaut und ist mit Blumen- und Früchte-Stuck verziert. Vermutlich ein Hinweis darauf, was im Treibhaus angepflanzt wurde. Auch diese Stuckarbeiten am Gartenhaus stammen von besagtem Johann Schütz. Das schmiedeeiserne Gartentor ist im Stil des Rokokos verziert.

Adresse des Furtenbach Schlössle

  • Kemptener Straße 11
  • 88299 Leutkirch im Allgäu
  • GPS: 47.824271, 10.028706

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