Spital im ehemaligen Salmannsweiler Hof Pfullendorf

Das Spital in Pfullendorf ist eine kirchliche Einrichtung zur Altenpflege, welche im Mittelalter gegründet wurde.

Seit der Gründung im 13. Jahrhundert widmet sich das Spital in Pfullendorf der Pflege und hat damit im Laufe der Jahrhunderte große Reichtümer aufgehäuft.

Spital Pfullendorf
Spital Pfullendorf

Geschichte des Klosterhofs der Reichsabtei Salem

Der Klosterhof der Reichsabtei Salem war einer der wichtigsten Einnahmequellen für das Kloster Salem. Weitere dieser wirtschaftlichen Außenstellen des Klosters gab es in Überlingen, Konstanz, in Biberach, Ehingen oder Meßkirch. Der Reichtum dieser Institutionen ging auch mit einer Befreiung von Steuern einher. Dieser Hof hat mit seinem prächtigem Ensemble das Aussehen eines Schlosses, weswegen es zuweilen auch als solches bezeichnet wird. Der Salmannsweiler Hof, so eine weitere Bezeichnung des Anwesens, wurde zwischen 1494 und 1510 im Stil der Gotik errichtet. Das Spital schloss zunächst mit der Säkularisierung im 19. Jahrhundert.

Die Kapelle des Anwesens ist noch heute im Dienst. Sie wurde um 1500 unter Abt Scharpfer aus Salem erbaut. Sie verfügt über einen gotischen Dreikönigsaltar von dem Ulmer Künstler Jörg Stocker. Des Weiteren finden sich dort eine Darstellung von Berhard Striegel von 1510, die den Tod Marias zeigt, und der barocke Marienaltar von Johann Felizian Hegenauer.

Geschichte des Heilig-Geist-Spitals in Pfullendorf 

Das Heilig-Geist-Spital wurde im Jahr 1257 erstmals in der Urkunde “magister hostpitalis” erwähnt, was es zu einer der ältesten Einrichtungen dieser Art im Bodensee-Raum macht. Die Gründung wurde auf den Anfang dieses Jahrhunderts datiert und geht einher mit der Verleihung der Stadtrechte von Pfullendorf. Den Anfang machte die Altersversorgung von Pfarrern, was man als Pfründe bezeichnete. Dieses System entstammt dem römisch-fränkischen Recht. Auch damit machte das Spital Kasse, denn die dort Versorgten vererbten dem Spital ihre weltlichen Güter.

Das Spital stand unter Aufsicht des Bischofs in Konstanz und war keineswegs arm. Man erhielt Spenden und Erbschaften in Form von Rechten, Gütern, Gebäuden, Wald- und landwirtschaftlichen Arealen vom Adel im Gegenzug für das Seelenheil. Derart konnte man im Laufe der Jahre einen riesigen Grundbesitz vorweisen, auf dessen Grund man auch die Gerichtsbarkeit ausübte. Im Jahr 1387 erwarb das Spital das Dorf Illmensee, 1476 Groß- und Kleinstadelhofen, Sylvenstal, Wattenreute Teile von Waldbeuren und Zell am Andelsbach. Zwar musste man im 17. und 18. Jahrhundert einige Güter verpfänden, doch selbst heute noch – über 200 Jahre nach der Säkularisierung – gehören dem Spital Güter in einigen dieser Ortschaften. Mit der Säkularisierung 1806 wurde Pfullendorf badisch und der Großherzog übernahm die Spitalaufsicht. Daraufhin musste das Spital viel Gelände verkaufen.

1515 baute das Heilig-Geist-Spital eine Zehntscheuer, das mittelalterliche Finanzamt. Der damals teure Steinbau diente dem Spital auch als Kornspeicher. Seit 1980 ist darin das Stadtarchiv untergebracht. 1876 erwarb man auch das Gremlichhaus in Pfullendorf, das die Stadt 1911 zurückkaufte. Das Bindhaus diente eine Weile als Fruchtspeicher.

Ursprünglich stand das Spital in der Mitte und nicht wie heute am Rand der Altstadt. Im Jahr 1285 brannte das Gebäude ab und wurde an der gleichen Stelle wieder aufgebaut. Die heutige Stelle nimmt das Spital erst seit 1845 ein, denn am ‘Oberen Tor’ stand zuvor eben der Klosterhof der Reichsabtei Salem. Die Immobilie im Zentrum von Pfullendorf wurde verkauft und heute residiert darin das Restaurant “Deutscher Kaiser”. Dafür baute man den Salemer Hof 1841 um und errichtete zwischen 1842 und 1845 einen weiteren Bau in direkter Nachbarschaft. Teile des Salemer Hof wurden abgerissen und im Stil der Spätklassizismus und mit gotischen Giebeln neu gebaut. Die Leitung des Spitals hatten bis 1971 die Schwestern des Heiligen Vincenz von Paul.

Wo befindet sich das Spital Pfullendorf?

  • Alte Postgasse 1
  • 88630 Pfullendorf
  • Telefon: +497552252461

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