Neogotische Kirche & Geschichte Boms
Das heutige Boms blickt auf eine lange Geschichte und viel Streitereien zurück. Die Kirche von Boms ist im Stil der Neogotik umgebaut worden.
Boms ist eine Gemeinde die in der Mitte zwischen Bad Saulgau und Altshausen liegt. Zu Boms gehören die Teilorte Schwarzenbach, Hundsrücken, Glochen, Litzelbach und Haggenmoos. In dieser Gegend verläuft auch die die Europäische Wasserscheide. Das spiegelt sich auch auf dem Wappen der Gemeinde wieder, das 1974 verliehen wurde. Innerhalb der Gemarkung Boms ist der höchste Punkt auf über 690 Metern und der Tiefste bei 570 Metern über NN. Im Mittelalter war der Ort in Oberschwaben von verschiedenen Obrigkeiten beherrscht.
Geschichte der Teilorte von und Boms
Schon die Römer ließen sich in dieser Ecke von Oberschwaben nieder und erbauten Gutshöfe (Villa Rustica) in der Nähe. Ein solcher Bau lag bei Glochen, der andere im Wald Aspen, der südöstlich von Luditweiler liegt – in Richtung Ebersbach-Musbach.
Schwarzenbach dürfte älter sein als Boms und wird erstmals 1127 erwähnt, der Name damals war: Suarzzenbach oder Suerzebach. Der dort ansässige Adel ist sogar noch älter. Im Jahr 1083 wird ein niederer Adel, “de Nigrofluvio” (lateinisch für Schwarzfluss), also der Ritter von Schwarzenbach genannt. Der Adel, mit dem vermuteten Anfangssitz in Schwarzenbach, ist bis 1311 nachweisbar. Die Ritter standen in den Diensten des Grafen von Nellenburg. Jedoch ist unbekannt, wo die Burg stand. Ich kann mir vorstellen, dass sie auf dem Berg im sogenannten Frankenbuch lag, dem Wald westlich von Schwarzenbach.
Da Boms und seine Teilorte von verschiedenen Obrigkeiten beherrscht wurden, blieben Streitigkeiten nicht aus. Schon 1493 gibt es Streit mit der Landvogtei Schwaben bezüglich der Forstrechte von Boms und Schwarzenbach. Noch 1706 erging ein Befehl, sich beim Holz hacken im Wald zurückzuhalten. 1630 beschwerte sich das Kloster Sießen beim Amt in Altdorf (heute Weingarten), dass die Holzlieferungen ausblieben. Der Truchseß Wilhelm Heinrich von Waldburg soll für die kostenlose Lieferung von Georg Volck aus Schwarzenbach sorgen. 1764 kommt es zur Vereinödung der Gemeinde Schwarzenbach.
Dasselbe Adelsgeschlecht, die Ritter von Schwarzenbach, zog um das Jahr 1230 nach Hundsrücken, damals Hundesrukke genannt. Fortan sind es die Ritter von Hundesrukke. Im 15. Jahrhundert erwarb das Spital und die Kirche in Bad Saulgau die Rechte über Hundsrücken. Diese Rechte und die Ortschaft wurden von 1692 bis 1784 nach und nach an die Kommende in Altshausen verkauft. Nur ein Hof ging an die Herrschaft Friedberg-Scheer. Das Kloster Sießen hatte hier ebenfalls Gelände, welches als Lehen weitergegeben wurde. 1724 fordert das Kloster Sießen von einem Bauern des Ortes den Verzicht auf Trieb und Tratt nach Heratskirch, was bedeutet: Viehtrieb und Viehhaltung.
Glochen, wie gesagt, wurde schon von den romanisierten Menschen besiedelt, bleibt aber in der Geschichte leider weitgehend unbeleuchtet. Erst im 15. Jahrhundert kam Glochen vor, es wurde, wie Hundsrücken, verkauft. 1493 ging Glochen an die Herren von Königsegg. Aber auch das Kloster Sießen hatte in Glochen Höfe, die wurden als Lehen im Jahr 1654 an Jakob Rung vergeben.
Haggenmoos wurde 1244 als Habechesmos erwähnt. Zusammen mit Litzelbach unterstand Haggenmoos der Pfarrei Altshausen. Die Obrigkeit über das Dorf Haggenmoos hatte zuvor das Kloster Weingarten und ab 1508 die Kommende Altshausen, ab 1759 übernahm die Kommende das alles. Andere Quellen sprechen bei Haggenmoss von Ingenhart. Litzelbach bleibt im Besitz des Klosters Weingarten, aber erst 1751 wurde eine genaue Grenze zwischen den beiden Ortschaften gezogen. 1766 stritt das Haus Königsegg-Aulendorf über den Viehtrieb mit Litzelbach. 1777 einigte man sich auf den Trieb über Schwarzenbach, das inzwischen verödet war. 1798 wurde der Trieb aufgeteilt.
Boms, der heutige Hauptort, ist erstmals im Jahre 1275 erwähnt. Der Name damals war Bams und kommt wohl von Bameze, was soviel bedeutet wie Baumgut. Noch im heutigen Schwäbisch heißt ein Baum “Bom” und das Holz der Bäume hier war wohl sehr beliebt. Die Gemeinde unterstand bis ins 15. Jahrhundert der Landvogtei Schwaben. Ab 1414 übernahm auch hier die Kommende Altshausen die Obrigkeit. Im Jahr 1745 forderte ein Pfarrer Rimmele von Boms, samt seiner Stiftung, für die Lorethokapelle in Dürmentingen Schulden in Saulgau ein. 1759 bekam die Kommende auch die Hoheitsrechte über Boms. Danach verwalten sie Boms, samt der Holzstreitigkeiten, die sich noch eine Weile hinzogen. 1789 weigerte sich das Kloster Sießen, Holz an die Kommende und an Glochen zu liefern.
Nach der Säkularisation kamen alle Dörfer zunächst an Bayern und dann an Württemberg. Im Jahr 1852 wurde der Zehnte (Steuern) von Boms und Hundsrücken an das Fürstenhaus Thurn und Taxis abgeführt.
Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt Boms
Die Ersterwähnung von Boms hängt mit der Kirche zusammen, die ebenfalls 1275 genannt wurde. Damals waren die Schutzpatrone Sankt Maria und Urban. Im Jahr 1361 stiftete der Kastenvogt Hartuid Kröwel des Klosters Habsthal einen Neubau, vermutlich im Stil der Gotik. Mit der Fertigstellung übernahm das Kloster Habsthal das Patronatsrecht. Dieses Recht bedeutet für den Inhabenden, dass er mittels der Fürbitten im Tod eher aus dem Fegefeuer kommt, wofür man aber den Pfarrer bezahlen und das Gebäude in Schuss halten muss. Der Pfarrer spricht dafür die Fürbitten, eine frühe Form des Ablass-Handels. Später wird das Gotteshaus inkorporiert.
Im 16. Jahrhundert übernahm die Sankt Katharinen Kaplanei aus Saulgau die Betreuung und das Patronat. Dieses Recht ging 1728 an die Kommende in Altshausen. Ab 1869 wurde Boms eine eigene Pfarrei.
Die heutige Kirche im Stil der Neogotik wurde 1882 gebaut, bzw umgebaut. Fortan war sie der Lieben Frau von La Salette geweiht und darin war ein Männerorden untergebracht, der sich für Missionierung und die Lehre einsetzte. Seit der Fertigstellung trägt die Kirche den Titel “Mariä Himmelfahrt”.
Aus dem Mittelalter sind noch das Fundament und auch der romanische Turm erhalten.
Adresse der Kirche in Boms
- Kirchstraße 3
- 88361 Boms
- GPS: 47.969265, 9.509777
Hallo ,
was ist dem Mädchen Clara Steuer passiert , die mit 3 Jahren verunglückt ist .
Es gibt ein Denkmal .
Liebe Grüße
Elke Kühne
Hallo,
leider kann ich Ihnen hierzu keine Auskunft geben.
Liebe Grüße,
Oberschwaben-Tipps.de