Burgstall Hosskirch

Der kleine Ort Hoßkirch versuchte vergeblich eine Stadt zu werden. Aber die Gemütlichkeit hier, schien schon in der Steinzeit bekannt.

Hoßkirch befindet sich auf einer Moränenkuppe über einem Tal. Der älteste Teil der Ortschaft, der einst befestigt war, liegt auf dieser Moränenkuppe.

Wallformation Burg Hosskirch

Geschichte von Hoßkirch

In Hoßkirch fand man Reste einer Siedlung, die weit in die Vergangenheit reicht – die Jungsteinzeit. Also zu der Zeit – vor ungefähr (plus-minus) 10.000 Jahren – als die Menschen lernten den Ackerbau zu betreiben. Dann herrschte lange Zeit Pause, den Funden und Urkunden nach.

Im Jahr 1098 wurde Hoßkirch in einer Urkunde erstmals erwähnt, als Husenkirchen oder Husechirche. Das referiert wahrscheinlich auf eine Person, die dem Ort den Namen gab. Vermutlich stand hier aber schon länger ein Dorf und noch vermutlicher eine alte Kapelle. Vielleicht erbaute sie eine Person namens Huse?

Der Dorfausbau begann im Hochmittelalter. Im Jahr 1083 benannte sich eine Adelfamilie nach dem Ort, die Edelfreien von Hoßkirch. In den Urkunden findet man wenig über den Hochadel, aber es ist bekannt, dass die Familie im 12. Jahrhundert ausstarb.

Hoßkirch wurde im Jahr 1269 das Stadtrecht nach Ravensburger Vorbild verliehen, was dem Abt des Klosters Weingarten zu verdanken war. Das Kloster konnte in der Region viel Landbesitz ihr eigen nennen und wollte eine Außenstation aufbauen.  Der Abt, der das erreichen wollte, war Hermann von Biechtenweiler und dieser lebte von 1266 bis 1299.

Inzwischen nutzen die Ritter von Hoßkirch die Burg. Die Ritter sind ein niederer Adel und sind in der Zeit von 1284 bis 1381 vertreten. Sie waren vermutlich Dienstmannen des Klosters Weingarten. Danach wird der Adel von Hoßkirch zu Bürgern in Weingarten (Altdorf) und in Ravensburg. Die Besitzungen in Hoßkirch vermachten die Herren von Hoßkirch dem Kloster Weingarten.

Das lag vermutlich auch daran, dass die verliehenen Stadtrechte dem Ort nur bedingt Prosperität verschafften. Denn neben der fehlenden Infrastruktur und der fehlenden Befestigung der Stadt, kamen nur wenig Menschen nach Hoßkirch. Nicht einmal der Adel wollte hier als Bürger leben. In der Regel bauten die Städte die Stadtmauer schon vor der Erhebung zur Stadt, offenbar war man hier hinterher. Ein weiteres Problem für Hoßkirch, war die Nähe zu Pfullendorf – ebenfalls eine Stadt mit entsprechenden Rechten und damit ein Konkurrent.

Noch im selben Jahrhundert wird das Projekt Hoßkirch an das Haus Königsegg verpfändet. Das Land gehörte, wie weite Teile Oberschwabens, zum Einflussgebiet der Habsburger in Österreich. Das ruhmlose Ende der teils errichteten Stadtmauer, inklusive zweier Stadttore, kam 1418. Das ganze Dorf wurde ein Raub der Flammen.

Das Kloster Weingarten verkaufte Hoßkirch 1535 schließlich an das Haus Königsegg, vielleicht als Gerichtsentscheid. Ab 1806 gehörte es zur Herrschaft Württemberg.

Burgstall in Hoßkirch

Da es hier sogar einen hohen Adel gab, der sich nach dem Ort benannt hat, dürfte die Burg auch recht ansehnlich gewesen sein. Burgen dienten schließlich auch dem Prestige.

Die Burg stand auf dem heute noch so benannten Schlossbühl in Hoßkirch und wurde vielleicht durch den Brand von 1535 zerstört. Möglich ist auch, dass die Burg nach dem Verlassen des Niederadels einfach verfiel. Vermutlich hat man die Steine der Burg für den Bau anderer Gebäude abgetragen.

Daher weiß man heute recht wenig von der früheren Burg. Weder ihr Aussehen, noch ihre Beschaffenheit, noch das Jahr der Erbauung ist recherchierbar.

Um die Stelle im Wald weiß man nicht nur ob des Namens Schlossbühl, sondern es befinden sich auch Überreste eines Graben-Wall-Systems hier. Dafür muss man aber genau  hinschauen.

Wo befindet sich der Burgstall Hoßkirch?

  • Schloßbühl
  • 88374 Hoßkirch
  • GPS: 47.9502610, 9.4349580

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