St. Johannes Evangelist Kirche Michelwinnaden

Die spätgotisch-barocke Kirche in Michelwinnaden ist dem heiligen Evangelisten Johannes gewidmet.

Die kleine Ortschaft Michelwinnaden in der Nähe von Bad Waldsee verfügt über einige Burgställe und eine recht große Kirche, die im Mittelalter in die Burg integriert war. Die erste, die sogenannte “Alte Burg” im heutigen Wald von Michelwinnaden war der Beginn der Ortschaft.

St Johannes Evangelist Kirche Michelwinnaden

Geschichte der Pfarrkirche Sankt Johannes Evangelist Michelwinnaden

Vermutlich gab es schon lange an dieser Stelle ein Heiligtum. Wann hier erstmals eine Kirche errichtet wurde, ist aber unklar. Erstmals erwähnt wird die Kirche im Jahr 1275. Das Patronat der Kirche, also die Fürbitten etc, war im Besitz des Schenken von Schmalegg. Kurz darauf ging das Patronat der Kirche an das Haus Königsegg und dann an die Kommende Altshausen, wo es noch vor 1508 inkorporiert wurde.

Im Jahr 1590 wurde das Gotteshaus neu gebaut. Davon weiß man, da es Urkunden über die nötigen Frondienste für den Neubau gibt. Steine der Alten Burg wurden dafür genutzt. Für diesen Vorgang mussten die Altshausener in Schussenried nachfragen, denn dort saß der zuständige Abt.

Das Kloster Schussenried übernahm 1754 das Patronat der Kirche und inkorporierte es zehn Jahre später. Schon zuvor hatte man den Bau immer wieder Instand gesetzt und geändert. Drei Mal in den Jahren bis 1759. In den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts hat man es erneut renoviert.

Das äußere Aussehen wurde aber, entgegen den Plänen, nicht im Stil des Barocks geändert. Aber im Inneren dominieren die barocken Züge, wie die Altäre eindrucksvoll zeigen. Der älteste Teil der Kirche ist vermutlich der Turm und zeigt im unteren Teil noch seine Züge als Wehrturm, derart war die Kirche im Mittelalter ein e Wehrkirche, also Teil der Stadtbefestigung. Bis 1826 hatte der Turm ein Zwiebeldach, doch nach einem Brand wurde ein Zeltdach aufgezimmert.

Kunstwerke der Kirche Michelwinnaden

Im Inneren finden sich zahlreiche Kunstwerke, darunter eine Maria-Darstellung von 1430. Die Leuchte im Chor stammt aus dem 17. Jahrhundert, das Chorgestühl entstand um 1700. Das Bild der Krönung der Muttergottes, welches auf der linken Wand des Chors zu sehen ist, war im 18. Jahrhundert das Bild des Altars. Maria mit Kind, sowie weitere Figuren, sind um das Jahr 1620 entstanden und vermutlich von Jakob Bendel. Andere Kunstwerke sind von Johanns Georg Prestel, wie das Chorbogenkreuz von ca. 1650. Die Prozessionsmadonna von Prestel aus dem 18. Jahrhundert verweist auf die Zeit, da die Kirche ein Wallfahrtsort war.

Der barocke Altar von 1759 wurde durch einen neuen von 1805 ersetzt, welcher im Stil des Historismus entstand. In der heiligen Truhe befanden sich einst Reliquien, die Engel darauf schuf vermutlich Franz Joseph Reusch.

Die Seitenaltäre sind im Kloster Schussenried hergestellt worden. Rechts zeigt das Altarbild Maria und Simon Stock, den Gründer der Skapulierbruderschaft; erkennbar an dem Skapulier (Umhang). Das war eine Laienorganisation und ihrem Gründer soll die Muttergottes erschienen sein, weswegen er von den Katholischen als heilig verehrt wird. Die Szene dieses Bildes soll aber in  Michelwinnaden spielen. Der linke Altar zeigt den Heiligen Martin mit seiner bekanntesten Szene, der Teilung des Mantels.

Ein besonderer Hingucker ist die Deckenbemalung. Dort sieht man wie Maria den Heiligen Johannes erleuchtet, ebenfalls ein Hinweis auf die Wallfahrt. So auch das Bild in der Apsis, das ebenfalls die Mutter Gottes, Maria, darstellt. Letzteres wird Eustachius Gabriel zugerechnet. Das bunte Fenster zeigt den Heiligen Johannes, es ist jedoch nicht so alt.

Die Kanzel als auch der Taufstein stammen aus dem 19. Jahrhundert, nur eine Staute der Kanzel ist von Bendel und vermutlich aus dem Jahr 1625.

Zudem besitzt die Kirche unter Anderem eine Strahlenmonstranz von 1730, ein Wettersegenskreuz von ca. 1740, einen Kelch von 1790, einen Lavaboteller von 1745, sowie eine Ewiglichtampel von 1780.

Wo befindet sich die Kirche Michelwinnaden?

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