Burgstall Hirschegg

Im Zentrum der kleinen Ortschaft Hirschegg liegt ein kleiner Hügel – dort stand einst die Burg Hirschegg.

Die Ortschaft Hirschegg, Eichstegen zugehörig, entstand als Bauhof rund um die Burg, was man auf Satellitenbildern heute noch gut erkennt. Die hervorgehobene Position machte sich gut für die Überwachung des Handelsverkehrs zwischen Ravensburg und Saulgau.

Hirschegg Eichstegen Burgplatz

Geschichte der Edelfreien von Hirschegg 

Der Adel von Hirschegg bestand aus Edelfreien, also ein hoher Adel. Die Geschichte der Ortschaft ist eng mit der Burg verbunden. Die Burg, dessen Burgberg heute noch im Zentrum der Stadt liegt, ist nicht mehr zu sehen. Nur noch einige Kellergewölbe sind erhalten.

Der kleinen Gemeinde erging es wie dem Rest der Umgebung. Adelige und Klöster hatten hier viel Landbesitz, was sich letztlich die Deutschorden-Kommende in Altshausen angeeignet hatte.

Der Adel von Hirschegg könnte seinen Ursprung in der Adelsfamilie First (Fürst) haben, die im 11. Jahrhundert auf der Burg First bei Öschingen (Mössingen) saß. Sie soll mit denen von Ehingen verwandt gewesen sein. Vielleicht benannte man sich um, als man nach Hirschegg zog. Daher könnte die Burg im 11. Jahrhunderts gebaut worden sein, was aber rein spekulativ ist.

Gesichert ist, dass Hircescungen im Jahr 1083 erwähnt wurde, 1156 wurde es als Hirzesekke beschrieben. Der Adel von Hirschegg erlangte im 12. Jahrhundert die Bischofswürde in Augsburg, konkret war es Konrad von Hirscheck.

Im Jahr 1268 wurde die Burg an die Verwandtschaft übertragen. Der Adel hatte sich inzwischen nach seinem neuen Sitz benannt, von Konzenberg, und sie griffen dabei auf ihren vermuteten Ursprungsnamen zurück. So wurden 1268 vier Gebrüder Fürst von Konzenberg genannt, die 1268 ihre Burg samt Zubehör ihren Onkeln Konrad und Heinrich von Wartenberg übergaben. Ausgenommen waren die Leibeigenen, die einer der Söhne für sich beansprucht hatte. Bezeugt wurde das vom Dekan in Pfohren, aber ein Preis wurde nicht genannt.

Noch im selben Jahr ist beurkundet, dass die Gebrüder Wartenberg Hirschegg an den Deutschorden in Altshausen übergeben. Sie sprechen sogar eine Bürgschaft dafür aus. Auch die Familie Stuben hatte in Hirschberg ein Lehen. Diese und andere Besitzungen schenkte die Familie 1278 ebenfalls der Deutschordensballei Schwaben-Elsass-Burgund, dazu gehörte auch der Weiler Hirschegg. Der Grund ist auch angegeben: Aus Verehrung der heiligen Mutter Gottes und zur Steigerung der Gottesdienste des Deutschordens.

In den darauf folgenden Jahren verfiel die Burg vermutlich, da sie keinen Herrschaftsanspruch verkündete und damit sinnlos geworden war. Der Burghügel wurde 1810 zu königlichem Privatvermögen erklärt und erst 100 Jahre später an eine Brauerei verpachtet. Noch heute ist der Berg in Privatbesitz, wobei die Eigentümer wechselten.

Der letzte Freiherr von Wartenberg zu Hirschegg wurde ermordet. Außerhalb von Altshausen, auf der Straße nach Aulendorf, gab es einen Aufstand. An der Stelle, an der er starb, mussten seine Mörder ein Sühnekreuz aufstellen. Der Sage nach soll hier ein Ritter erschlagen worden sein, aber ein Edelfreier war dem Ritter in der Regel übergestellt.

Wo ist der Burgstall Hirschegg?

Das Gelände ist Privatgelände, das nicht betreten werden darf.

  • Burgweg Ecke Kastanienweg
  • 88361 Eichstegen-Hirschegg
  • GPS: 47.950466, 9.525265

3 Gedanken zu “Burgstall Hirschegg

  1. 1. auf dem Bild ist nicht der genannte Berg
    2. der Keller gehörte nie zur Burg sondern entstand hunderte Jahre später
    3. das genannte Gelände ist ein privater Garten neben dem Wohnhaus, ihre Darstellung als Ausflugsziel ist falsch – Betreten verboten.
    4. dank dieser falschinformation kommen Menschen hier her und wollen auf dem Berg picknicken…?
    5. im Keller wurde in der Vergangenheit eingebrochen um den “Schatz” aus der zugemauerten “Schatzkammer” zu stehlen. Vielen Dank für die entstandenen Schäden.

  2. @ Benjamin: Warum machst Du das nicht ein Geschäft daraus. Du verlangst Eintritt oder Du stellst ein Bild der Burg, wie sie ausgesehen haben mag, auf und hängst eine Spendenbox daneben?!

  3. Wer etwas eingehender sich mit dem Adel von Hirscheck, dessen Herkunft und Verwandtschaft beschäftigen möchte, dem sei empfohlen:
    Eberhard Dobler, Die Herren v. Friedingen als Nachfahren der Herren von Malspüren und der Grafen von Nellenburg, in: Hegau 26, (1969)

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