Schloss Werenwag
Die Burg Werenwag im Donautal war einst die Burg eines Minnesängers.
Entlang des wunderschönen Donautals, auf der Gemarkung Hausen im Tal – Langenbrunn – liegt auf einem Bergsporn das Schloss Wegenwag, obgleich man eine Burg mutmaßt.
Burg oder Schloss Werenwag
Heutzutage wird ein Schloss ein repräsentativer Ort angesehen, der zumeist mitten in einer Gemeinde liegt. Eine Burg ist eine Festung, meist außerhalb auf einem Bergsporn oder von Wasser umgeben. In früheren Tagen waren Schloss und Burg jedoch weitgehend Synonyme. Außerdem sind fast alle Gemäuer des heutigen Anwesens derer von Fürstenberg ab dem 17. Jahrhundert entstanden – zu einer Zeit also, in der der Adel nicht mehr in Burgen hauste.
Geschichte des Schloss Werenwag
Erbaut wurde die Burg um das Jahr 1100 im Hochmittelalter und zwar von einem Edelfreien von First. Edelfreie waren hohe Adelige. Das Adelsgeschlecht First hatte seine Stammburg in der Nähe von Mössingen-Öschingen im Landkreis Tübingen. Sie werden im 11. Jahrhundert erstmals erwähnt.
Warum sie die Burg an dieser Stelle erbauten ist nicht belegt. Vermutlich geht es aber um die Sicherung des Handelswegs entlang der Donau, respektive um Zoll zu erheben. Schon kurz darauf kommt das Kloster St. Georgen in den Besitz der Burg und ab 1220 gehört sie den Herren von Werenwag.
Diese Herren von Werenwag oder damals de Werbinwac genannt, waren Ministeriale (Diener) der Grafen von Zollern. In den Urkunden findet sich 1303 ein Albrecht von Werenwag. Im Jahr 1459 verkaufte ein Marquard von Werenwag die Burg an Renard von Melchingen.
Ab 1381 gehört es den von Hohenbergs. Hugo von Hohenberg war ein Minnesänger, der hier lebte, und das Lehen wurde damals von den Habsburgern (Österreich) vergeben. Die Herren von Werenwag starben im 16. Jahrhundert aus und so ging das Lehen über die Burg an den Adel von Laubenberg. Dies implizierte sowohl die Burg, als auch die Herrschaft über das Gebiet.
Im Jahr 1626 ging das Lehen an die von Fürstenbergs über, die es bis 1677 inne hielten. Im Jahr 1721 gelangte es an die Freiherren von Ulm-Erbach. Sie veräußerten die Burg 1830 an das Haus Fürstenberg, die tatsächlich immer noch dort wohnen.
Von der damaligen Burg ist heute nicht mehr viel übrig. 1891 wurde die Burg ein Opfer der Flammen und 1911 gab es ein Erdbeben, welches viele der alten Mauerreste zerstörte. Schon 1631 gab es hier aber ein Wasserpumpwerk.
Die heutigen Gebäude entstanden erst ab dem 16. bzw. 17. Jahrhundert. Einige sind auch aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Auf dem Schlossareal findet sich auch die Schlosskapelle, die dem Heiligen Alexius geweiht ist. Nur der mit Buckelquadersteinen gebaute Bergfried ist aus dem Jahr 1200.
Da der Adel immer noch dort oben wohnt, gibt es keine Möglichkeit, das Schloss zu besichtigen. Derzeit ist es der Sitz des Maximilian Joachim zu Fürstenberg, dem weitere Immobilien in der Gegend gehören – und das trotz Säkularisierung.
Wo befindet sich Schloss Werenwag?
- Werenwager Straße
- 72477 Schwenningen
- GPS: 48.076081, 9.015369