Kloster Reichenau – Münster Mittelzell

Das Kloster auf der Insel Reichenau ist in Teilen eines der ältesten Gebäude in Deutschland.

Im Jahr 2000 wurde die Klosterinsel Reichenau im Bodensee in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen, das Kloster ist wohl der Bedeutendste. Das Marienmünster im Ortsteil Mittelzell ist das größte der drei romanischen Gotteshäuser der Insel Reichenau.

Kloster Reichenau

Während Reichenau heute für sein Gemüse und seinen Wein bekannt ist und zu den wärmsten Orten Deutschlands zählt, so war es im beginnenden Mittelalter das Kloster, das die Insel im Bodensee so bekannt machte. Der Weinanbau, den der Mönch Haito hier einführte, wurde im Winter 1929 abrupt eingestellt. Die gesamte Weinernte erfror und seit dem hat man auf Reichenau auf Gemüse umgestellt, mit drei Ernten pro Jahr.

Geschichte der Insel Reichenau in der Antike

Aus der Antike ist nur wenig über die Insel Reichenau bekannt. Gut vorstellbar, dass schon in der Steinzeit hier Menschen siedelten, was aber ungesichert ist. Aus der Zeit der Kelten gibt auf der Insel Reichenau viele Funde. Eine Insel ist auch besser zu verteidigen.

Einige Fachleute der Geschichte glauben, dass die Römer hier ihre Station bauten, um in einer Schlacht den Bodensee für sich zu gewinnen. Andere glauben, das wäre die Insel Mainau gewesen. Klar ist, dass die Römer die Insel jedoch wahrgenommen haben müssen. Die Gegner werden im Übrigen als Vindeliki beschrieben, ein keltischer Stamm, der sich vermutlich in der Helvetischen Einöde bildete.

Vermutet wird, dass ein alemannischer Fürst namens Sintlaz im Frühmittelalter über die Reichenau herrschte. Er hatte seine Burg wohl auf der heute schweizerischen Seite des Bodensees, die als Burg Sandeck bekannt ist. So wurde der ursprüngliche Name der Insel Sindleozzesauva im Jahr 724 erwähnt. Vermutlich hieß die Reichenau davor Aue und in der lateinischen Version wird sie Augia oder Augiensis insula genannt. Aber der alemannische Name Sintlezzesowa lebte noch bis ins 9. Jahrhundert weiter. Erst 1270 wurde ein Richen Owe erwähnt, das im 13. auch Augia Maior genannt wird. Es soll dieser Sintlaz gewesen sein, der dem Klostergründer Primin die Insel schenkte – so die Legende. Zu dieser Zeit siedelten vor allem Familien, die vom Fischfang lebten, auf der Insel.

Sicher ist jedoch, dass ab dem 8. Jahrhundert das Kloster die Geschicke der Insel bestimmte. Das erkennt man auch im Wappen der Insel, auf dem die Symbole der Abtwürde abgebildet sind.

Kloster & Reichenau im Frühmittelalter

Warum das Kloster wirklich an der Stelle gegründet wurde, ist ungeklärt. Im Jahre 724 soll Pirmin, ein Wanderbischof, das Kloster in Mittelzell gegründet haben. Zuerst stand eine Kirche aus Holz, die bald durch einen steinernen Bau ausgewechselt wurde. Primin gründete einige Klöster in dem Gebiet und wird als Heiliger verehrt – nicht nur auf der Insel Reichenau, sondern beispielsweise im Elsaß. Der Heilige Pirmin gründet das Benediktinerkloster mit 40 Mönchen, die in seiner Gefolgschaft kamen.

Der Gründungslegende nach, wurde Primin um den Bau des Gotteshauses gebeten. Alles soll von Amphibien und Insekten überwuchert gewesen sein. Doch wo er seinen Fuß auf die Insel setzte, soll sich ein Wasserquell gebildet haben. Vielleicht ist er auch nur ins Ried getreten – jedenfalls machten sie, der Legende nach, das Land urbar.

Das Kloster suchte zunächst den guten Kontakt zu den ansässigen Alemannen. Die Gründungsurkunde ist von Karl Martell und dem Herzog der Alemannen Lantfried, sowie von dem Grafen Bertoald unterschrieben. Karl Martell war der einflussreichste Mann seiner Zeit. Er war zwar “nur” Hausmeier, doch sollte schon sein Sohn zum König der Franken aufsteigen: Pippin III, welcher wiederum der Vater von Karl dem Großen war.

Das erklärte Ziel war es, die Alemannen zum Christentum zu bekehren, davon hielten aber die Alemannen weniger als die bereits christianisierten Franken. Mit der Christianisierung änderten sich die Beziehungen gegenüber dem herrschenden Stamm in Europa, den Franken, zum Positiven hin. Pirmin jedenfalls verließ das Kloster nach drei Jahren und gründete weitere Klöster bis zu seinem Tod im Jahr 753. Zudem waren die meisten Mönche der Benediktiner in dieser Zeit Adelige, auch sie bevorzugten den Kontakt zur Macht. Schon Karl der Große soll hier vorbei gekommen sein. Bereits 746 wurde das Anwesen zum karolingischen Reichskloster erhoben, es unterstand also direkt dem Kaiser.

Die Kontakte zu den Franken zahlen sich aus, vor allem unter dem Abt Waldo, der die Geschicke des Klosters über die Jahrhundertwende zum 9. Jahrhundert leitete. Unter seiner Leitung erfuhr das Kloster eine Blütezeit. Das Kloster galt als Hort der Lehre – wie viele Klöster dieser Zeit. Doch scheint das Kloster Reichenau besonders begabt in der Kunst und der Schrift gewesen zu sein. Über Jahrhunderte wurden hier Bücher und Malereien bestellt, deren Bezahlung sich nur der obere Adel und die oberen Geistlichen leisten konnten. Die Tradition der Wissensvermittlung und die Etablierung einer Bibliothek beruhten ebenfalls auf dem Abt Waldo. Denn Waldo war nebenbei auch der Bischof von Pavia und Regent des noch unmündigen Königs (inzwischen auch der Langobarden, die in dieser Zeit Italien beherrschten) Pippin.

Nach Waldo kam Abt Heito I., der ebenfalls viel für das Kloster erreichte. Er baute die Klosterkirche, deren Überreste teilweise noch erhalten sind. Er war der Bischof von Basel und ein Gefährte des Frankenkönigs Karls des Großen, mit dem er viel unterwegs war. Er holte sich bei diesen Reisen einige Inspirationen – dabei hat es ihm wohl die byzantinische Architektur angetan, denn in deren Stil ließ er die damalige Kreuzbasilika 816 errichten, die als Zeugnis karolingischer Architektur gilt. Der Bauplan überdauerte die Jahrhunderte in der Bibliothek des Klosters und gilt als einzig erhaltener Bauplan aus dem Frühmittelalter.

Der Ruf des Klosters als Schule und Kunstwerkstatt lockte die intellektuelle Schicht des Mittelalters an. So wurde zur Mitte des 9. Jahrhunderts Walahfrid Strabo zum Abt in Reichenau. Eigentlich wollte dies der Kaiser schon früher, doch der Konvent wehrte sich dagegen. Erst 842 – zwei Äbte später – war es soweit. Er war ein gelehrter Mönch und diente als Lehrer am Hof der Frankenkönige in Aachen – und das trotz alemannischer Herkunft. Er wurde am Bodensee geboren und im Kloster Reichenau aufgezogen. Im Streit der Herrschaftshäuser im 9. Jahrhundert musste der Abt Strabo das Kloster verlassen und vermittelte zwischen den Häusern, dabei ertrank er in der Loire. Von ihm sind einige Schriften erhalten, so die erste Gartenbau-Schrift der Geschichte “De cultura hortorum” (Hortulus) von 840 und die “Visio Wettini”. Bei der “Visio Wettini” (Vision des Wittin) von 824 handelt es sich um eine Sage oder eine erfundene Geschichte – es stellt in jedem Fall die Vorstellung des Jenseits zu dieser Zeit dar und ist eine Gesellschaftskritik.

Ein Mönch namens Wettin wurde krank und glaubte sich tot. Ein Engel erschien ihm und brachte ihn zu einem Fluss. Darin spiegelten sich an Pfählen gefesselte Geistliche und der Engel sagte, dass diese an dem irdischen Wohlstand hängen würden. Der Mönch sah viel Reichtum und der Engel sprach, es wären die Reichtümer der Adeligen, die sie zu Unrecht nahmen. Er offenbarte die Apokalypse und die Wiederkehr von Jesus. Für Außenstehende fühlte sich Wettin aber nicht Tod an. Er sollte weiter leben dürfen, sagte der Engel, doch Wettin lehnte ab und prognostizierte seinen Tod für den nächsten Tag. So geschah es dann auch…

Im Übergang zum 10. Jahrhundert wurde Hatto III. Abt in Reichenau. Er brachte dem Kloster Reichenau eine politische Macht, denn er war seit 891 Erzkanzler des karolingischen Reichs und Erzbischof in Mainz. Doch dieses Adelsgeschlecht hatte in Deutschland bald keine Macht mehr. Seit 888 war in der Kirche auch der fränkische Kaiser, Karl der Dicke, beerdigt. Hatto III. baute die dritte Kirche auf der Reichenau. Dafür bekam er vom Papst sogar die Georgsreliquie geschenkt. Von solchen Reliquien würde das Kloster Reichenau bald noch viel mehr haben. 911 krönte Hatto III den letzten ostfränkischen König, Konrad I. Nach ihm hatten die Sachsen die Königswürde für das ostfränkische Reich inne.

Mit den Ottonen und deren Vorgänger, Heinrich der Sachse, bekommt das Kloster weitere Rechte, wie Zollfreiheit und Schenkungen. Aber auch das Recht, die Äbte selbst zu wählen. Der Abt seiner Zeit war Abt Witigowo. Damals entstanden viele Auftragsmalereien und -Schriften. Es war ein geistiges Zentrum des frühmittelalterlichen Oberschwabens und weit über dessen Grenzen hinaus bekannt.

Mit dem 11. Jahrhundert, inzwischen regierte das ottonisch-salische Haus als Kaiser über das ostfränkische, also deutsche Reich, kam Abt Berno. Er und teils auch wohl schon seine Vorfahren erbauten den heute noch in Teilen zu sehende Klosterbau im Stil der Romanik, konkret im Stil der ottonischen Romanik. In der Georgenkirche entstanden zu jener Zeit die Bildfelder des Mittelschiffs, denn damals erreichte die (Buch-)Malerei in Reichenau den Höhepunkt.

Nach einem Brand wurde die Kirche neu gebaut. 1048 wurde das Gebäude im Beisein des Kaisers, Heinrichs III., vom Konstanzer Bischof geweiht. In dieser Zeit lässt sich auch ein heute noch bekannter Mönch im Kloster Reichenau nieder: Herrmann der Lahme, dessen Werke die Jahrhunderte ebenfalls überdauerten. Dazu zählt beispielsweise das “Salve regina”. Er war auch eine Zeit lang in Altshausen. Eine seiner bedeutendsten Leistungen ist vielen unbekannt: Herrmann der Lahme war der erste, der die Zeit in vor und nach Jesus in seiner Weltchronik einteilte, was bis heute noch gemacht wird. Ja, ebenfalls eine schwäbische Erfindung. Im Jahr 1054 starb Herrmann der Lahme und mit ihm auch ein wenig der Glanz des Klosters im Hochmittelalter.

Zu dieser Zeit gilt die Bibliothek in Reichenau als die größte in Europa. Unter anderem entstand in den Schreibstuben des Klosters (Scriptorium) beispielsweise das Evangeliar Ottos III. oder des Bamberger Doms. Die meisten der erhaltenen Dokumente sind in der Badischen Landesbibliothek gelagert. Zudem war man auf die Goldschmiedekunst versiert und war vermutlich an der Reichskrone von Otto dem Großen beteiligt. Außerdem gibt es aus dem Kloster weltweit Kunstwerke aus Gold, wie Heiligendarstellungen oder andere religiöse Kultgegenstände, sogar ganze Altäre, wie Quellen berichten.

Die weltliche Herrschaft über die Reichenau im Frühmittelalter lag zunächst bei den Alaholfingern. Sie waren wohl Adelige alemannischer Herkunft, die jedoch mit den Zähringern verwandt waren, die im Frühmittelalter zu den Herzögen (also sehr hoher Adel) gehörten. Doch das Geschlecht der Alaholfingern starb aus, vermutlich ebenfalls an dem Tag, an dem viele alemannische Herzöge in der sogenannten “Nacht der langen Messer” in Cannstatt umkamen. Sie wurden zusammengerufen und allesamt umgebracht, da sie sich gegen Konrad I. (von Franken) gerichtet hatten.

Nach den Alaholfingern kamen die Landolten. Dabei handelte es sich um ein Adelsgeschlecht aus der heutigen Schweiz und dann ging es an die Grafen von Nellenburg. Nach ihnen übernahmen die Welfen und dann die Staufer, zum ersten Mal fassbar im Jahr 1180. Während des sogenannten Interregnums, wo es verschiedene Könige gab, von denen keiner die Macht an sich reißen konnte, wird das Kloster von der Vogtei befreit. Doch im 14. Jahrhundert übernahmen die Habsburger die Schirmherrschaft, was einem Vogt gleich kam.

Über die Zeit bis zum Hochmittelalter wächst das Klostergelände auch an, vor allem auf der Südseite des Bodanrück. Zudem bekam man die Gerichtsbarkeit über andere Gebiete – so zum Beispiel in Teilen über das Linzgau, den Bussen und beispielsweise Schaffhausen.

Reichenau vom Mittelalter in die Moderne

Im 12. und 13. Jahrhundert ging es für das Kloster zunehmend bergab. Bildung, so die Forderung, sollte nicht mehr nur den Klöstern vorbehalten sein. Der letzte Versuch des Abts Dielhelm von Krenkingen, mit Reformen das Kloster zu modernisieren, scheiterten. Vor allem der Streit mit den Staufern um Besitzungen führte zum bevorstehenden Untergang der kulturellen Blüte. Dazu kam, dass Reichenau im 14. Jahrhundert die Bürgerrechte bekam und Universitäten und Schulen den Bildungsauftrag übernahmen.

Auch finanziell stand es schlecht um das Kloster, so wurden im 14. Jahrhundert Ländereien verpfändet und teils von den Adeligen der Umgebung einfach entfremdet. Der Abt Eberhard von Brandis verkaufte 1367 alle Güter, natürlich innerhalb der Familie. Neben dem Abt gab es inzwischen auch adelige Verwalter. Unter Abt von Wartenberg wurde dann auch der niedere Adel zugelassen. Man renovierte auch die Kirche noch mal und der Chor erstrahlte ab 1477 im Stil der Spätgotik. Viel davon wurde im 19. Jahrhundert abgerissen.

Der Prestigeverlust führte aber auch dazu, dass 1540 der neue Abt auf das Amt verzichtete. So kam die Leitung über das Kloster Reichenau für bare Münze an den Bischof von Konstanz, welcher Reichenau klein hielt. Der Konvent war vorbei, nur ein Prioriat blieb bestehen – das wurde 1757 in eine “Mission” geändert und 1799 ganz aufgelöst. Reichenau war damals vor allem Sitz des bischöflichen Obervogteiamts.

Im 17. und 18. Jahrhundert wurde das Kloster im Stil der Barocks und der Renaissance modernisiert. Dies sieht man vor allem im Inneren des Marienmünsters.

Seit 2003 gibt es hier wieder katholische Mönche, die Cella St. Benedikt untersteht der Erzabtei St. Martin in Beuron. Schon länger geht die Tradition zurück, dass man auf Reichenau drei besondere Feiertage hat, an denen die Reliquien in einer Prozession durch die Straßen getragen werden.

Beschreibung des Klostergebäudes in Reichenau Mittelzell

Hier eine kleine Übersicht über die Gebäude des Klosters Reichenau, das eine Dreiflügelanlage darstellt.

Rathaus: Erbaut von 1605 bis 1610 als südlicher Teil der Anlage, an die Münsterkirche angrenzend. Bauherr war der Bischof Jakob Fugger und ersetzte den mittelalterlichen Bau. Im 18. Jahrhundert als Priorat und später als Wohnraum genutzt. Das Gebäude verfügt über einen großen Weinkeller und ist im Stil der Renaissance und der Stuck im Stil des Rokokos gestaltet. (Münsterplatz 2)

Münster St. Maria und Markus: Erbaut von 1030 bis 1048. Romanisch (Ottonisch)-, spätgotischer Bau, der als einer der wenigen Gebäude dieser Zeit noch existiert. Die ursprüngliche Pfeilerbasilika ist mit den anderen Gebäuden verbunden und hatte einen hohen Turm im Westen. Ursprünglich hatte es eine Kaiserloge und eine Kapelle für den Heiligen Michael. Gotisiert ab 1477, inklusive Renovierung des Turms 1435 und des Dachs. (Münsterplatz 4)

Westflügel: Langhaus auf zwei Etagen. Hier stand auch einst die hölzerne Vorgängerkirche aus der Gründungszeit. Hierin fanden sich auch die Klosterpforte und die Vorratskammern, später wurde hier die Heizung eingebaut. Im 16. Jahrhundert war auch dieses Gebäude unterkellert, worin Wein gelagert wurde. Im Kellergewölbe fand man noch Reste der karolingisch-ottonischen Rundbögen. (Münsterplatz 6/Haitostraße 6)

Wirtschaftshof: Hier lebten die Angestellten in einem typischen Bauernhaus. Es brannte 1717 ab. Hierin befindet sich noch Stuck aus dem 18. Jahrhundert. (Haitostraße 2)

Prioratszeit Kanzlei aka Altersheim: Staffelgiebel-Geäbude von 1530, dass um 1900 vergrößert wurde. Fenster im Stil der Spätgotik und Säulen im Stil der Renaissance. Teils mit barockem Stuck. (Haitostraße 4 und 8)

Klosterbibliothek: Heute ist es ein Gebäude der Post und wurde nach einem vermutlichen Brand 1670 umgebaut, blieb im Kern jedoch romanisch. (Burgstraße 2)

Burgvogtssitz: Erbaut 1470 und vermutlich der ehemalige Sitz des Burgvogts auf zwei Etagen. Im Inneren finden sich noch spätgotische Schnitzereien und Holztafeln. (Burgstraße 5)

Amtseinnehmerei: Erbaut 1726 und verfügt über neobarocke Malerei an den Fenstern. (Burgstraße 7)

Herrenhöfe: Verwaltungsgebäude des Klosters und Wohnung für Beamten auf zwei Etagen von 1715 (Burgstraße 11)

Friedhof: Mittelzeller Friedhof ist das ehemaliger Friedhofsgelände um die Pfarrkirche St. Johann, die heute nicht mehr existiert. Sie wurde unter Abt Eggehard von 958 bis 972 erbaut und 1812 abgebrochen. In einzelnen Mauern sind Reste der Kirche erhalten. Und man fand einen dreiteiligen Säulenschaft samt eisernem Friedhofskreuz von 1736.

Kunst & Reliquien im Kloster Reichenau

Die Kunstwerke und Reliquien, die im Kloster Reichenau lagern, zeugen von seiner Pracht im Mittelalter. Vor allem der Leichnam des Heiligen Markus soll in dem Münster beerdigt liegen. Den Kopf des Heiligen Georg soll es auch auf der Reichenau geben.

Das byzantinisches Abtkreuz in der Apsis des Münsters kam im Jahr 925 und soll der Legende nach Erde vom Blut Jesu befleckt sein und Holzsplitter des Kreuzes enthalten. Der Altar ist dem Heiligen Markus gewidmet, der dort auch seinen Reliquienschrein hat. 895 hat man dafür eigens eine Kypta gebaut.

Etliche mittelalterliche Abbildungen lassen sich in der Kirche finden, sowie auch Fresken. Die Bilder zeigen die Geschichte der Wunder Jesu, und am Ende des Wegs befindet man sich vor dem Altar. Da die Menschen nicht lesen konnten, dienten Bilder zur Verbreitung des Glaubens.

Das Chorgitter ist im Stil des Barocks, doch der Chor selbst ist im Stil der Spätgotik gefertig worden – so auch die Ausmalungen. Im Stil dessen sind die Fenster auch bunt.

Das Altarbild zeigt die Krönung Marias im Beisein der Heiligen und stammt aus dem Jahr 1598. Die Figuren in der Nische stellen die Abendmahl-Szene dar und im südlichen Querschiff befindet sich die Empore.

In der Schatzkammer des Münsters befinden sich weitere Reliquien und andere Kultgegenstände aus dem 5. bis 18. Jahrhundert.

Wo liegt das Kloster Reichenau?

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