Lehenbühl, Baumburg & Heuneburg Außensiedlung | Archäologischer Wanderweg Stationen 2 bis 4

Der archäologische Wanderweg um die Heuneburg bei Hundersingen, umfasst einige bedeutende Funde aus der Zeit der Kelten. Dieser Artikel befasst sich mit den Station 2 (Lehenbühl), Station 3 (Baumburg) und die Außenanlagen (Station 4).

Für einen Überblick zu den die Kelten in Oberschwaben klicke hier. Das Keltenmuseum ist Station 1 und der bekannte keltische Grabhügel Hohmichele ist hier (Station 9 – 11) beschrieben. Das Kernstück, um das sich hier alles dreht, ist der keltische Fürstensitz Heuneburg.

Archäologischer-Wanderweg-Heuneburg

Im Folgenden geht es um die anderen Stationen dieses archäologischen Wanderwegs, der Auskunft über das Leben der Kelten gibt. Den Wanderweg kann man teils auch mit dem Auto abfahren, denn es gibt immer wieder Parkplatze in der Nähe der Fundorte.

Lehenbühl | Archäologischer Wanderweg Heuneburg Station 2

Der Lehenbühl ist ebenfalls ein Fürstengrabhügel. Er miss eine Höhe von 4,5 Metern und hat einem Durchmesser von 65 Metern. Die Gräber sind aus der Zeit des 6. Jahrhunderts v.C. Der Lehenbühl liegt über einem Steilhang zur Donau hinab, südwestlich der Heuneburg. Hier geht es schon ordentlich bergauf in Richtung Heueburg. In etwa 2 Metern Tiefe des Grabhügels  fand sich eine Holzkammer, die vermutlich schon in der Antike geplündert wurde. Gefunden wurde noch das Skelett sowie eine Fiebel in Form einer Schlange und Reste eines Messers aus Eisen.

Baumburg | Archäologischer Wanderweg Heuneburg Station 3

Baumburg Hundersingen

Station 3Dieser Hügel war im Mittelalter eine Turmhügelburg, die Baumburg. Die Basis dieses Baus ist aber vermutlich ein frühkeltischer Grabhügel mit einem Durchmesser von 80 Metern. Ob es tatsächlich ein Grabhügel ist, muss erst noch ergraben werden.

Über die mittelalterliche Burg weiß man schon etwas mehr, sie wurde von den Herren von Hundersingen erbaut. Nach der Errichtung nannten sie sich, die Herren von Baumburg, damals Buwenburg.

Das mittelalterliche Hundersingen, oder vielmehr Hundersingin, ist urkundlich erstmals im 11. Jahrhundert erwähnt. Hundersingin entstand entweder als der Verwaltungsort der Huntaren oder es war ein Personenname. Die Huntaren waren fränkische Soldaten und Verwalter, von daher kann man wohl schon von einer Besiedlung im 7. Jahrhundert sprechen, davon zeugen auch Ausgrabungen. Aber es ist auch denkbar, dass die Alamannen hier lebten. Das Wort Huntar kommt von der Hundertschar, ihre Aufgabe war in dem zugewiesenen Gebiet die strategischen Punkte und Verkehrswege zu sichern.

Der Adel von Hundersingen bestand aus Edelfreien, deren Burg die Baumburg war. Im Jahr 1090 wird ein Dietrich von Hundrsingen genannt, der wohl derselbe Dietrich ist, der sich auch von Buwenburc, also Baumburg nannte. Auch deren Wappen waren gleich. In der Mitte des 12. Jahrhunderts stirbt der Adel aus. 1150 wird ein Graf Mangold von Hundersingen erwähnt und dieser scheint das Erbe der Edelfreien angetreten zu haben.

Danach gibt es Ministeriale von Hundersingen, welche im Dienste der Grafen Grüningen-Landau standen. Zu diesem Adelsgeschlecht gehörte auch der Minnesänger Konrad von Buwenburg, der um 1300 lebte.

Die Burg wurde zwischen 1300 und 1335 zerstört, so wurde im Jahr 1335 bereits von einem Burgstall gesprochen. Der Burgstall ging 1344 an das Haus Württemberg über, der zuvor noch im Besitz der Grafen von Grüningen-Landau war. Danach folgen die Herren von Hornstein als Besitzer.

Im Jahr 1558 geht der Burgstall bei einem Tausch in den Besitz des Klosters Heiligkreuztal über. Von 1304 bis 1558 kaufte das Kloster nach und nach das ganze Dorf auf. Später wird der Graf von Sigmaringen über die hohe Gerichtsbarkeit verfügen.

Die Sage vom Weißen Fräulein der Baumburg bei Hundersingen

Die Sage von dem Weißen Fräulein soll sich um diese abgegangene Burg drehen. Diese Sage gibt es auch bezüglich anderer Burgen – ihnen gemein sind die Schätze. So soll die Weiße Frau des Nachts über den Wall gewandert sein und Silbststücke hinterlassen haben. Andere Sagen sprechen von anderen Schätzen. Noch im 19. Jahrhundert fand man auf den Ackern Silbermünzen. Diese entstammen – wegen ihrer Fundorte – vermutlich den Keltengräbern und die Fundstücke haben die eingeebneten Grabhügel freigegeben. Eine Sage, die vermutlich einen realen Hintergrund hat.

Frühkeltische Siedlungen | Archäologischer Wanderweg Heuneburg Station 4

Außensiedlung-Heuneburg-OberschwabenAußenanlagen-Heuneburg

Station 4Zusammen mit der Heuneburg entstanden zwei Siedlungen im 8. Jahrhundert v. C. Die Fläche machte wohl ungefähr 100 Hektar aus. Auch südlich der Heuneburg gab es eine vermutete Siedlung. Diese Siedlungen im Vorfeld der Heuneburg liegen gut verteidigbar auf dem Höhenrücken zwischen Donau und Soppenbach. Die Siedlungen waren eigenständige Gebiete.

Es gab auf dieser Fläche vermutlich 9 Siedlungsstadien und die Gebäude waren auf ein Verkehrsnetz ausgelegt. Zunächst waren es Gehöfte mit Speichergebäuden. Diese waren von Entwässerungsgraben umgeben. Nach 9 Stadien standen dort mehrgeschossige Gebäude, die wesentlich größer waren. Der Handel ließ die Siedlung wachsen. Hier wurden Metalle verarbeitet und Stoffe hergestellt. Ebenso wurden hier Luxusgegenstände der damaligen Zeit aus Italien gefunden.

Die Menschen um die Heuneburg lebten wohl sehr gut, was vermutlich auch zu einem Zuzug von Kelten aus dem Umland mit sich brachte.

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