Geschichte und Kirche von Denkingen (Pfullendorf)

Der kleine Ort Denkingen gehört zu Pfullendorf und blickt auf eine lange Ortsgeschichte zurück.

Denkingen liegt im Andelsbachtal, genauer in der Mitte zwischen Illmensee und Pfullendorf, wozu es auch gehört. Der Ort definiert sich durch seine Ost-West- und Nord-Süd-Verbindung.

Kirche St Johann Denkingen
Kirche St. Johann Denkingen

Geschichte von Denkingen

Das fruchtbare Land des Andelsbachtals machte es zu einem beliebten Siedlungsgebiet und spätestens die Römer waren hier während der Antike angestammt. Die Verkehrslage von damals hat sich zwar verändert, aber schon zur Zeit der Römer führte ein Weg durch den Ort. Dieser Weg heißt heute daher auch Römerweg. Er verband damals noch die Städte Ostrach und Überlingen.

Nach den Römern kamen die Alemannen im 5. nachchristlichen Jahrhundert und siedelten in Denkingen. Aus dieser Zeit stammt vermutlich auch der Name des Ortes, der mutmaßlich auf einen Clan namens Danko referiert. Zumindest rührt der Name des Ortes von einer Person oder einer Sippschaft her.

Der Adel von Denkingen lässt sich bis in 13. Jahrhundert zurückverfolgen und ist bis ins 14. Jahrhundert an dem Ort bestimmbar. Erstmals erwähnt wird der Ort mit seinem Ritteradel im Jahr 1226. Im Jahr 1284 bezeugte ein Hainrico de Denkingen den Verkauf eines Hofs in Bettenweiler. In diesem Zusammenhang wird auch die Kirche erwähnt.

Danach wurden die Ritter von Denkingen zu Bürgern in den Städten Konstanz, Pfullendorf, Überlingen und Villingen. Sie hatten ihren Sitz in einer Turmburg, welche im Jahr 1386 erwähnt wurde.

Denkingen gehörte zumindest in Teilen den Herren von Ramsberg. Das Kloster Salem eignete sich 1288 und 1311 aber auch Güter an. Im Jahr 1386 kaufte Überlingen die Hälfte der Ortschaft von Konrad von Oberried und dessen Gattin Luitgard von Ramsberg. Dazu gehörten der Turm (Burg), der Bauhof und die Hoheit über das Dorf. Derart wurde das Spital in Überlingen neuer Besitzer der einen Hälfte von Denkingen. Die andere Hälfte verkaufte Rudolf von Neubrunn aus Pfullendorf 1435 an das Spital. Ab dem 18. Jahrhundert saß hier auch die Verwaltung des Spitals.

Die Familie von Neubrunn wohnte damals auch in dem Ort. Sie übergaben auch Güter an das Kloster Habsthal. Die Oberhoheit übte der Graf von Heiligenberg aus. Im Jahr 1779 ging diese Herrschaft als Pfand auf die Stadt Überlingen über.

Im 15. Jahrhundert entfachte ein Streit über die Treib- und Weiderechte in der Nähe von Denkingen. Dabei stritten die Bauern von Denkingen mit den Rittern Schorpp von Freudenberg, die den Vogt zu Ochsenbach auf ihrer Seite wussten. Der Streit zog sich fünf Jahre hin, ehe man sich kriegerisch auseinandersetzte. Die Bauern holten sich Hilfe aus der Reichsstadt Überlingen. Doch Schorpp lenkte die Truppen ab, indem er einen Brandsatz in Heiligenholz anzündete. Die Bürger halfen beim Löschen und Schorpp hatte freien Zugang zu dem Dorf, das er dann niederbrannte.

1803 wurde Denkingen Baden zugeschlagen und 1809 wurde Denkingen ein eigenständiger Ort. Damit war man frei von der Herrschaft Überlingens, was aber viele Wälder ringsum ausnahm. Der Wald dürfte aber ein wirtschaftlicher Faktor gewesen sein. Noch heute feiert man den Tag des Heiligen Sebastian, der Schutzpatron der Waldarbeit. Seit 1973 gehört Denkingen zu Pfullendorf.

Kirche St. Johann Denkingen

Der Ort Denkingen verfügt, wie selbstverständlich in Oberschwaben, auch über eine Kirche. Sie wurde bereits 1284 urkundlich erwähnt. Fassbar wurde sie 1592 als Kapelle St. Johannes der Täufer (Baptista). Erbaut wurde sie aber schon deutlich früher, so sind Teile der Kirche auf das 11. Jahrhundert zurückzuführen.

Derart hat die Kirche wenig romanische, aber vor allem noch gotische Züge. Besonders der Glockenturm weist Züge der späten Gotik auf. Aber 1775 wurde sie erweitert und im Stil des Barocks verändert. Im Jahr 1981 wurde die Kirche weitestgehend modernisiert und neu gebaut. Daher fällt das Innere der Kirche, bis auf die farbigen Fenster, eher nüchtern aus.

Ursprünglich war die Kapelle eine Filiale der Pfarrei Pfullendorf und 1723 wurde ein Pfarrer gestiftet.

Wo steht die Kirche St. Johann?

  • Linzgaustraße 27
  • 88630 Pfullendorf-Denkingen
  • GPS: 47.893405, 9.309194

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