Das zu Bergatreute gehörende Witschwende und seine Sebastianskapelle.
Rund um Bergatreute gibt es eine Vielzahl von kleinen Kapellen, die sich durchaus sehen lassen können. Idyllisch in die wunderschöne Landschaft eingesetzt, kann man sie in einer Rundtour begutachten. Die Stadt Bergatreute hat dies liebevoll in einer Tourbeschreibung zusammengefasst. Der Teilort Witschwende hat dabei eine besondere Bedeutung als Grenzstadt zwischen den Herrschaftsgebieten.
Der Teilort Witschwende gehörte nicht schon immer zu Bergatreute. Erstmals wird der heutige Teilort, damals als Witswende bezeichnet, im Jahr 1241 in den Urkunden zusammen mit einem Adel von Witschwende erwähnt. Damals ging es um eine Schenkung an das Kloster Baindt, das vom Propst von Weißenau und vom Schenken Konrad von Winterstetten bekundet wurde.
Woher der Name kommt, ist unklar. Aber es könnte damit zusammenhängen, dass es eine Grenzregion war. Während Bergatreute der Landvogtei Schwaben zuzuordnen war, gehörte Witschwende bereits zum Herrschaftsgebiet von Waldburg-Wolfegg. Allerdings stellten die Waldburger zuweilen auch den Vogt der Region.
Der Ort gehörte eine Weile auch zum Einzugsgebiet der Burg Neutann. Durch einen Vergleich zwischen dem Adel aus Wolfegg und der Landvogtei Schwaben 1587 wurde Witschwende dem Haus Waldburg zugeordnet. Im Jahr 1803 verlor der Ort seine gesamte Bevölkerung. Bis 1862 war es ein Teil von Wolfegg.
Die Kapelle in Witschwende ist dem Heiligen Sebastian gewidmet und wurde im Jahr 1833 errichtet. Es ist ein klassischer Kapellenbau mit einem kleinen Glockenturm auf der Frontfassade. Im Jahr 2003 wurde das kleine Gotteshaus komplett renoviert.
Im Inneren dominieren ein Kreuz und der Altar, auf dem der Heilige Sebastian, Anna Selbdritt (Anna mit Maria) und die Heilige Katharina zu sehen sind. Darunter ist das Lamm Gottes mit einer österreichischen Fahne aufgemalt, was auf die Landvogtei Schwaben verweist.
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