Burg Dietenburg bei Riedlingen

Etwa drei Kilometer nördlich von Riedlingen entfernt, liegt ein kleiner Hügel an der Donau, auf dem einst die Burg Dietenburg stand.

Schon in den Urkunden aus dem Mittelalter wird von einem Burgstall gesprochen, also eine Stelle auf der mal eine Burg stand. Gegenüber dem Hügel Haldenrain auf 542 Metern, liegt ein kleines Überlaufbecken der Donau und man erhält auch einen schönen Ausblick auf das Donautal.

Weg zur Dietenburg bei Riedlingen

Burg Dietenburg

Viel weiß man nicht von der ehemaligen Burg Dietenburg, da man schon im Hochmittelalter keine Burg mehr vorfand. So findet man in den Urkunden nur den Eintrag über den Dietenburgstall. Aber der Platz ist gut gewählt. Die Burg stand wohl auf einem Hügel an der Donau, mit Namen Haldenrain. Das Wasser der Donau leitete man mit Gräben um und es entstand ein Wassergraben zur Verteidigung.

Die Burg selbst war vermutlich eine sogenannte “Motte”, also eine Wasserburg bestehend aus einem Turm und einer Mauer darum. Eine Darstellung, wie so etwas aussah, findet man im Artikel zur Burg Neuwaldsee.

Ob es eine Verbindung zu den Burgen in Daugendorf, wenige Kilometer nördlich davon, gibt, ist nicht klar. Daugendorf wurde schon im 9. Jahrhundert erwähnt und vielleicht war die Burg Dietenburg ein Außenposten. Solche Burgen wurden meist von Ministerialen bewohnt, also Adelige von geringen Stand wie Ritter oder gar von Verwaltungsbeamten, ohne Adelsstand.

Das Areal stand, wie die Umgebung auch, im 11. Jahrhundert vermutlich unter der Herrschaft der Grafen von Altshausen-Veringen. Im Jahr 1102 sollen die von Dietenburg in der Donau gegen die Veringer gekämpft haben. Ob es die Entscheidungsschlacht um die Burg war, ist nicht erwähnt.

Jedoch gelten die von Bossen, spätestens ab dem 14. Jahrhundert als Eigentümer der Burg Dietenburg. Im Jahr 1364 stritt die Stadt Riedlingen mit den von Bossen um die Weidegrenzen bei der alten Burg Dietenburg.

Die Herren von Bossen waren Ministeriale der Staufer zu dieser Zeit und hatten ihren Sitz wohl in Zwiefaltendorf. Gemäß ihrem Wappen könnten sie mit den Herren von Stein und von Pflummern verwandt gewesen sein.

Gesichert ist, dass die von Bossen die Burg Dietenburg im Jahr 1441 an das Kloster Zwiefalten übergeben haben, auch sonst hatte das Kloster in der Gegend einigen Landbesitz erworben.

Wie die Burg abging, ist nicht klar, ebenso wenig, wann sie erbaut wurde. Heute findet man von der ehemaligen Burg nur noch den Burghügel. Bei Arbeiten wurde der rund zweieinhalb Meter hohe Hügel teilweise abgetragen und der Graben der Burg ist aufgeschüttet worden.

Wo befindet sich der Burgstall Dietenburg?

  • 48.170307, 9.493297
  • nördlich von
  • 88499 Riedlingen

 

Schwoable

Neueste Beiträge

Der Fluch der schwäbischen Herzöge – Herzog Ernst gegen den Vaterkönig: Teil III

Es gab schon einige Anwärter auf den Herzogstitel, aber der Kaiser hat es inzwischen in…

5 Tagen ago

Stadtfeste in Oberschwaben – Sommer 2024 | Übersicht

Wann findet in welcher Stadt ein sommerliches Fest statt? Hier die Übersicht der Stadtfeste für…

2 Wochen ago

Der Fluch der schwäbischen Herzöge – Die Ungarneinfälle & Schwabens Zerstörung: Teil II

Davon, dass die Herzöge von Schwaben meist glücklos blieben, zeugt auch die Zeit der Regentschaft…

4 Wochen ago

Der Fluch der schwäbischen Herzöge – Es begann mit Mord- und Totschlag: Teil I

Die Geschichte des Herzogtums Schwaben war von Beginn an ein Spiel mit der Macht, begleitet…

1 Monat ago

Liebfrauenkirche in Meßkirch

Die Liebfrauenkirche von Meßkirche liegt direkt neben der Ablach, aber außerhalb der ehemaligen Stadtmauer. Die…

2 Monaten ago

Pogrom gegen Juden in Ravensburg 1430

Antisemitismus im Mittelalter. Im Jahr 1430 werden jüdische Mitmenschen hingerichtet und ihr Geld eingezogen. Der…

2 Monaten ago