Zwischen Eberhardzell und Ummendorf liegt das Wettenberger Ried mit einem Rundweg für Interessierte.

Östlich von Hochdorf liegt das Wettenberger Ried, das heute ein Naturschutzgebiet ist und viel Spannendes bietet. Es ist das größte zusammenhängende Hochmoorgebiet im Landkreis Biberach.

Wettensee Wettenberger Ried

Eckdaten zum Wettenberger Ried

Zwischen Ummendorf im Norden, Hochdorf im Westen und Eberhardzell im Süden liegt das sogenannte Hochgelände. Im Zentrum dessen ist das Hochmoor mit einer Fläche von 67,3 Hektar. Es liegt auf 640 bis 650 Meter Höhe und wurde im Oktober 1982 zum Naturschutzgebiet erklärt.

Das Ried ist nach dem kleinen Ort Wettenberg benannt. Es besteht aus Bannwäldern, dem Wasenmoor, dem Wettensee und einem See, der sich gerade erst herausbildet. Fast zwei Kilometer ist das Naturschutzgebiet lang und bis zu 700 Meter breit. Der Schutzstatus erlaubt gezielte Eingriffe, die zur Erhaltung des Hochmoors dienen. Denn das Moor beheimatet eine Vielzahl von gefährdeten Tieren und Pflanzen.

Geschichte des Wettenberger Rieds

Die Entstehungsgeschichte des Wettenberger Hochmoors ist typisch für Oberschwaben. Nach dem Abschmelzen der Gletscher der Rißeiszeit vor etwa 17.000 Jahren blieb viel Wasser zurück, das in einer Mulde überdauerte. Es bildeten sich zwei Gewässer heraus, das Wasenmoos und der Wettensee, die keine Abflüsse hatten und das Wasser derart in die Erdhülle einsickern konnte. Diese Gewässer waren fast bis zu vier Meter tief.

Menschliche Nutzung des Hochmoors und Schutzgebiet

Schon im frühen 19. Jahrhundert begann man die Bäume im südlichen Bereich des Hochmoors zu schlagen. Doch das Holz ist nicht die einzige Ressource, die ein Moor bietet. Besonders scharf war man schon immer auf den Torf und dieser wurde hier ab der Mitte des 20. Jahrhunderts gestochen. Dafür hat man schon zuvor Entwässerungsgräben gezogen, die man teilweise heute noch sehen kann.

Die freigewordenen Flächen dienten auch der Viehhaltung, was das Gesichts des Moors änderte. Mitten hindurch wurde in den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts eine Hochspannungsleitung gezogen, wofür man eine Schneise durch den Wald schlug. Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte man das Hochgeländ als Fichtenwald.

Seit dem 19. Oktober 1982 ist es ein Naturschutzgebiet und wird sich weitestgehend selbst überlassen. Außerdem gilt es als Forschungsfeld für die Entwicklung des Waldes. Seit 1997 greift man ein, um das Wasser zurückzuhalten und das Moor wieder aufzubereiten. Seit 2003 verfügt das Hochmoor auch noch über einen Bannwald und allmählich bildet sich ein neuer See.

Wettenberger Ried
Naturschutzgebiet Wettenberger Hochmoor

Rundpfad durch das Wettenberger Hochmoor

Auf dem Pfad durch das Moor begegnet man geschützter Flora und Fauna, die sich im Moor heimelich fühlen. Dazu gehören Auenwälder mit Erlen, Eschen und Weiden, sowie Buchenwälder. Außerdem brütet die Rohrweihe hier. Ansonsten gibt es auch Preiselbeeren, Pfeifengras und Wollgras.

Auf über zwei Kilometer Länge wird man über das Moor, die Pflanzen und die Tiere informiert. Der Start ist am südlichen Ende, wo ein Wanderparkplatz eingerichtet wurde. An dem neuen See wurde eine Aussichtsplattform errichtet, welche einen guten Blick auf das Areal gibt.

Wo befindet sich das Wettenberger Ried?

Es gibt zwei Parkplätze, von denen man eine Erkundung ins Ried hinein unternehmen kann:

  • Waldparkplatz bei Benzenhaus
  • GPS: 48.019752, 9.813720
  • 88436 Eberhardzell

oder

  • Waldparkplatz bei Wettenberg
  • GPS: 48.034470, 9.828163
  • 88454 Hochdorf

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