Die Pfarrkirche St. Martin Altheim ist eine katholische Barockkirche in der Nähe von Riedlingen.
Die Pfarrkirche St. Martin ist ein Gotteshaus, das außen im Stil der Gotik und im Inneren im Stil des Barock ausgestattet ist.
Schon um 4.000 Jahre vor Christus haben hier Menschen gesiedelt, aber auch die Kelten waren hier aktiv, denn die Heuneburg ist nicht allzuweit entfernt. Die Funde aus den alten Gräbern der Gegend, ob keltisch oder alemannisch, sind im Museum für Vor- und Frühgeschichte in Saarbrücken zu finden. Die Römer bauten ebenfalls in der Gegend, davon zeugt eine alte Mauer, die man fand.
Das bedeutende Gräberfeld von Altheim steht für die Besiedlung zu Beginn des Mittelalters, der Epoche der Merowinger – die Vorgänger der Karolinger, also in Franken. Hier siedelten damals die Alemannen. Im Mittelalter wurde die Ortschaft erstmals erwähnt, der Name war “Altheyms”. Der Adel von Altheim lebte wohl aber im Bürgle in der Nähe, vermutlich ähnlich dem Bürgle bei Heudorf, aber auch die Truchsessen von Waldburg waren einst Pfandinhaber der Gemeinde.
Auf dem Platz, wo nun die Pfarrkirche steht, stand wohl schon zuvor eine Kirche. Die Pfarrei wurde im Jahr 1227, die Kirche Sankt Martin um 1318 erwähnt. Damals unterstand man dem Patronat des Klosters auf der Reichenau im Bodensee. Als eigenständige Pfarrei galt sie aber erst ab 1794.
Ihr ältester Teil ist der Chorturm, der wohl schon seit dem 14. Jahrhundert steht. Die Jahreszahl im Turm verweist auf das Jahr 1499, als der neue, höhere Turm eingeweiht wurde. Aber den Anfang machte wohl schon 1486. Der Stil außen ist, mit seinen Pfeilern und Spitzbogenfenstern, gotisch.
Im Inneren sieht man, warum auch diese Kirche Teil der Oberschwäbischen Barockstraße ist. Die sechsjährige Barockisierung hier setzte ab dem Jahr 1744 ein und gehört somit zum Spätbarock. Sehenswert sind hierbei vor allem die Altäre, die von dem Künstler J. A. Feuchtmayer geschaffen wurden, und die Malereien, welche teilweise von Franz Josef Spiegler stammen. Dessen Werke sieht man auch in Unlingen.
Die Gebäude zur Seite des Turms sind zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtet worden und renoviert wurde nach dem zweiten Weltkrieg, da der Krieg auch die Kirche teilweise zerstört hatte. Der Turm im ursprünglichen Stil wurde in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts wieder hergerichtet.
Seitlich der Kirche befindet sich auch eine Lourdesgrotte, die der Muttergottes Maria gewidmet ist. Sehr verblasst, kann man an der östlichen Wand noch einige alte Malereien erkennen.
Bei der Restaurierung der Kirche fand man in den 60er Jahren drei Stücke Leinwand hinter einem Gemälde im Chorraum. Zusammen ergeben Sie ein Bild mit Bibelmotiven und stammen aus dem 15. oder 16. Jahrhundert. Zwar sind die Bilder kaum noch zu erkennen, dennoch fand man zehn Motive:
Man geht aber davon aus, dass das sogenannte Hungertuch ursprünglich drei Mal so groß war. Ein Hungertuch, auch Fastenvelum genannt, ist ein Vorhang, der während der Fastenzeit am Altar angebracht wurde und ihn verdeckte. Das war die symbolische Handlung zum Fasten.
Das Tuch kann besichtigt werden, dazu muss man sich an die Pfarrei wenden.
Altheim auf einer größeren Karte anzeigen
Ein bezaubernder kurzer Rad- oder Wanderweg führt entlang des Flusses Kanzach. Eine kurze, einfache und…
Der Haslacher Weiher ist ein wichtiges Gewässer der oberschwäbischen Feuchtgebiete und wurde über die Jahrhunderte…
Der Ort Möllenbronn an der Steinach und seine kleine Kapelle, die auf eine kurze Pause…
In Rißtissen steht das Stauffenberg’sche Schloss, wo zuvor schon andere Herrschaftshäuser standen. Der kleine Ort…
Der lange Weg des Schwarzpulvers nach Europa begann in China und fand sein militärisches Debüt…
Südlich von Eberhardzell liegt Ritzenweiler mit seiner barocken Wendelinus Kapelle. Ein kleines Barockidyll liegt prätentiös…