Geologie-Pfad Bad Schussenried Tafel 3
Eine besondere Wander- und Lernstrecke befindet sich in Bad Schussenried. Nicht allein eine schöne Strecke, der Geo-Pfad erläutert auch die Phänomene der Eiszeit.
An 10 Stationen erläutert der geologische Pfad in Bad Schussenried die Prozesse und Abläufe während der Eiszeit. Nebenbei erwandert man sich eine schöne Gegend mit vielen weiteren Highlights. Man passiert riesige Findlinge, wandert auf den Gleisen einer stillgelegten Bahn und besucht beim Schussenursprung die Jagdgründe der Steinzeitmenschen.
Eiszeiten – Das Ende eines Gletschers
Unsere Landschaft wurde durch massive Eisberge geprägt, die sich während ihrer größten Ausdehnung vor rund 20.000 Jahren und ihrem Abschmelzen vor rund 10.000 bis nach Bad Schussenried geschoben haben. Das Eis reichte damals bis zu 40 Metern in die Höhe. Dabei haben die Eisberge nicht nur Geröll und Schutt vor sich hergetragen, sie haben die Landschaft auch beim Abschmelzen geformt und viele Flüsse, Moore und Seen erschaffen.
Der Gletscher kam von den Alpen und endete an dieser Stelle bei Bad Schussenried, worauf der Endmoränenwall hinweist, der sich wie ein Knieabdruck im Gelände bemerkbar macht. Die Kuhle, in der Bad Schussenried liegt, wird beispielsweise im Gefälle bei Otterswang bemerkbar. Westlich zieht sich die Anhöhe vor Hopferbach, östlich bis zum Niklassee und nördlich bis Kleinwinnaden und zum Schussenursprung. Dahin führt auch der geologische Pfad.
Der geologische Lehrpfad
Seit 2011 gibt es diesen tollen Lehrpfad in Bad Schussenried, der mittels Infotafeln viel über diese Zeit erklärt. Die Lage am Rande des Ausläufers des Gletschers hinterließ eine Vielzahl von Relikten der Eis- eigentlich Kaltzeit. Über fünf Kilometer wird man an neun Stellen über die Eiszeit informiert. Der Weg beginnt in der Innenstadt am Gletschergarten.
1 Gletschergarten (48.009421758469564, 9.656063044394308)
Hier finden sich einige Hinterlassenschaften der gigantischen Gletscher, die dieses Land formten. Die Steine landeten aber nicht genau hier, sondern wurden hier zusammengetragen. Der Weg führt nach Norden und folgt dem Verlauf der Schussen – wenn auch nicht exakt. Aber man hat sie immer in Sichtweite, bis der Fluss für kurze Zeit …
2 Schussenverdohlung (48.01214549074872, 9.656268478801927)
Die zweite Infotafel erzählt die Geschichte vom Gletscher und der Endmoräne. Der Weg geht weiter nach Norden über die Zeppelinstraße und weiter über die Felder. Die Schussen taucht auch wieder auf und man sollte einen Blick nach rechts werfen. Denn dort war einst ein Weiher, um den es auf dem dritten Schild geht:
3 Mangenweiher (48.017320649381354, 9.658760794528748)
Einst lag der Mangenweiher, benannt nach dem heiligen Magnus – dem auch das Stadtfest und die Kirche gewidmet sind, dort, wo heute die Pflanzen wachsen. Der Weiher gehörte zum Kloster Bad Schussenried und war vom 15. bis ins 17. Jahrhundert als Fischquelle in Verwendung. 1719 wurde er mit den Mangenweihergräben entwässert. Der Blick fällt nach Nord, Nordwest, wo man die Erhebung der Endmoräne sehen kann. Hier erfährt man, wie sich diese durch das Schmelzen bildeten. Das Wasser sammelte sich in der Kuhle und schuf so auch beispielsweise den Mangenweiher, Zellersee, Olzreuter See oder auch den Nikolassee.
Jetzt beginnt einer der schönsten Abschnitte. Ein schönes Wäldchen erwartet die Wandersleut und wir wandeln auf den Gleisen der alten Torfbahn, denn auch der Torf ist eine Hinterlassenschaft der Eiszeit und des Gletschers.
4 Schussenursprung (48.022090160130205, 9.658058371451046)
Wir kommen nun zum Ursprung der Schussen. Hier warteten die Jäger auf ihre Beute in der Eiszeit. Nachdem die Entwässerung der Torffelder zum Versiegen der Schussen führte, grub man hier nach einer Quelle. Denn das Wasser der Schussen stammt heute aus dem Federsee. Wie diese Besonderheit funktioniert, findet sich im Artikel darüber.
5 Riesenfindling (48.02373850292359, 9.657701932457154)
Welche Macht hinter solchen Eisbergen steht, verdeutlicht der Findling auf Station 5. Hier erfährt man über die Bedeutung der Gletschertore. Dadurch floss das Schmelzwasser ab und das war für den Eisenbahnbau von Bedeutung. Dieser Findling, der größte im Landkreis Biberach, wieg geschätzte 52 Tonnen und besteht aus Kieselkalk. Er wurde vom Eis aus dem österreichischen Vorarlberg bis hierher mitgeschleppt.
An der Stelle dreht der Weg um und wir gehen wieder zurück nach Süden. Über die Schienen geht es zurück bis zur Abzweigung auf Höhe des Schussenursprungs. Dem Pfad durch den Wald folgen wir zur nächsten Station:
6 Buchbühl ()
Am Rande des Buchbühls steht das sechste Schild, das sich dem Toteislöchern widmet. Ein Gletscherteil bleibt zurück und schmilzt langsam vor sich hin.
7 Lassaulx-Bank: Ausguck()
Bis zur siebten Station ist es nicht weit. Lassaulx-Bank. Hier wird es Zeit, die Prägungen der Eiszeit zu genießen. Der Auge wandert und versteht, das Gelernte einzuordnen. Der Weg führt hinaus aus dem Wald und wir steuern auf Kleinwinnaden zu.
8 Kapelle Kleinwinnaden (48.018604032206134, 9.667420666974525)
Bei dieser Infotafel dreht es ich um den Rohstoff Torf. Torf wurde hier überall gestochen und diente vor allem als Brennstoff.
9 Biberacher Straße (48.00940140380947, 9.66224323750618)
Auf der letzten Station auf der Biberacher Straße geht es der Frage nach, wie es nach der Eiszeit weiterging und warum Schussenried nicht im Moor versinkt. Wegen der mit dem Eis mitgeschleiften Steine.
Wo befindet sich der Geologie-Lehrpfad?
Flyer und weitere Erklärungen der Stadt Bad Schussenried: https://www.bad-schussenried.de/de/tourismus-freizeit/aktiv-natur/lehrpfade/geopfad-bad-schussenried
Über den Ort Seekirch am Federsee und seine barocke Mariä-Himmelfahrt-Kirche. Sechs Städte umgarnen den Federsee.…
Südlich von Uttenweiler, südlich der Bundesstraße 312, liegt das Naturbad Uttenweiler. Ein Abstecher lohnt sich!…
Die ‚Alte Burg‘ bei Langenenslingen birgt noch viele Mysterien. War es einst ein keltischer Kultplatz…
Im Schatten des Ebersbergs ruht der Ebersberger Weiher alias Mahlweiher Ebersberg. In diesem Teil im…
Die Baukunst der Gotik ist auch am Bodensee noch wunderbar auszumachen. Ein Paradebeispiel dafür ist…
Eine schöne kleine Tour ist die Wanderung von Wolfegg zum Stockweiher oder gegebenenfalls auch darüber…