Alte Stadtmauer von Konstanz

Ein Stück alte Stadtmauer von Konstanz und die Bau-Geschichte über die Jahrhunderte.

Wenn man Konstanz von oben betrachtet, kann man noch gut ausmachen, wo die mittelalterliche Stadtmauer verlief. Die Straße Unteren Laube vollzieht diesen Bruch noch. Wenn man hinter der St. Stephanskirche schaut, entdeckt man noch ein altes Stück dieser Stadtmauer, die die Altstadt mittels Häusern abgrenzt. Das Gebäude Torgasse 13 verbindet das Haus St-Stephans-Platz 31 mit dem Lanzenhof. Der Gebäudekomplex erscheint als einheitlicher Bau auf drei Etagen mit einem Satteldach.

Ehemalige Stadtmauer Konstanz

St.-Stephans-Platz 31 / Torgasse 13 in Konstanz

Dieser Teil der Stadtmauer entstammt dem 12. Jahrhundert und das Tor in der Stadtmauer ist entlang der Torgasse noch auszumachen. Die Erdgeschosse mit ihren Außenwänden bildeten die Stadtmauer, deren exakter Verlauf nicht mehr bekannt ist. Allerdings hat man sich an den Mauern auch zu schaffen gemacht, um mehr Platz zu haben.

In dem Gebäude fand man Reste einer gewölbten Kammer, die vermutlich noch aus der Zeit der Stadtmauer stammt und dort eine Funktion hatte. Es wird aufgrund der Nähe zum Tor angenommen, dass es sich dabei um eine Kammer für die Wächter oder ein Waffendepot handelte.

Um das Jahr 1300 wurde die Mauer erhöht und mit einem Wehrgang versehen. Knapp 30 Jahre später wurde im südlichen Gebäudekomplex ein Fachwerkbau hinzugefügt. Dieser war aber nicht mit dem Bauwerk verbunden. Es entstanden Lagerräume und eine Stube, mutmaßlich für einen Verwalter. Die nächste Erweiterung fand 1340 statt.

Ab dem 14. oder 15. Jahrhundert wurde der südliche Teil dekorativ bemalt. Ab 1510 wurde im östlichen Bereich eine Fläche mit drei Räumen und Kreuzstockfenstern angebaut, womit der Gesamtkomplex miteinander verbunden wurde. In bunten Farben erstrahlte das Gebäude ab dem 17. Jahrhundert. Der nördliche Teil wurde mit einem neuen Obergeschoss mit Giebelfachwerk erweitert und verfügte vermutlich über eine mittige Ladeluke, ein typisch mittelalterliches Fenster im Dach. Später passte man die Höhe der Gebäudeteile an. In den nächsten Jahrhunderten setzte sich das Gebäude noch, was mit Schäden einherging. 1933 wurde das Dach abgerissen und neugebaut.

Im Inneren haben sich Türen, Reste einer Kassettendecke und Stuckdecken des 17. und 18. Jahrhunderts erhalten. Im Erdgeschoss befindet sich ein Raum mit einer ‘Konstanzer Bühne’ vermutlich aus dem 14. Jahrhundert. Eine Treppe aus dem frühen 19. Jahrhundert wartet mit Ballustern auf und im östlichen Treppenhaus gibt es ein Vierflügelfenster des 18. oder 19. Jahrhunderts.

Wo befindet sich das Stück alte Stadtmauer?

  • Torgasse via St. -Stephans-Platz
  • 78462 Konstanz
  • GPS: 47.66298938693934, 9.173235480767406
Schwoable

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