Die Kirche in Blitzenreute ist dem Heiligen Laurentius gewidmet und hatte einst barocke Kunst an der Decke.

Blitzenreute entstand im 13. Jahrhundert, im Hochmittelalter. Damals lebten die Ritter von Blizunruti hier auf der inzwischen abgegangenen Biegenburg (Biginburg) südlich von Blitzenreute. Sie waren Ministeriale, also Verwalter, der Welfen und später der Staufer – den Adelsgeschlechtern jener Zeit in Oberschwaben. Die Staufer stellten nach den Welfen den Kaiser und hatten deshalb auch Zwistigkeiten mit den Welfen im Mittelalter.

Geschichte der Kirche St. Laurentius Blitzenreute

Wann das erste Gotteshaus in Blitzenreute errichtet wurde, ist unklar. Urkundlich erwähnt wird eine Kapelle im Jahr 1353. Damals unterstand Blitzenreute der Pfarrei Berg. Dies sollte sich erst 1696 ändern. Zu diesem Zeitpunkt, ab 1404, gehörten Kirche und Ortschaft schon zum Besitz des Klosters Weingarten.

Laurentius war Märtyrer und sein Gedenktag ist der 10. August. Er gilt als Schutzheiliger der Feuerwehr, des Back- und Bierbraugewerbes und im weiteren Sinne auch der Putz- und Kochkräfte. Der Ursprung der Verehrung dieses Heiligen fällt in das 10. Jahrhundert. Das lässt die These zu, dass die Kirche (oder Vorgängerbauten) vielleicht schon ab ddem 10. oder 11. Jahrhundert hier stand.

Aber zurück ins 14. Jahrhundert. Damals stand an dem Platz der heutigen Kirche vermutlich eine gotische Kapelle. Davon zeugt heute jedoch nichts mehr. Im Dreißigjährigen Krieg – offiziell zwischen Protestanten und Katholiken – wurde die Kapelle in Mitleidenschaft gezogen.

Im Jahr 1659 wurde die Kapelle im barocken Stil neu gestaltet. Die Decke zeigte damals ein barockes Gemälde mit Ereignissen des Heiligen Laurentius, dem diese Kirche ja gewidmet ist.

Mit dem Aufstieg zur eigenen Pfarrei im Jahr 1696 wurde die Kirche erweitert. Damals hat man auch den Turm auf die heutigen 25 Meter erhöht. Der Staffelgiebel des Turms ist häufig in Oberschwaben anzutreffen. Auf dem Turm sieht man die Wetterfahnen, welche das Wappentier der Welfen tragen: den Löwen.

Von jener barocken Zeit zeugt im Inneren nur noch der Chor. Um das Jahr 1770 erhielt die Kirche Rokoko (Spätbarock) Stuck, wovon fast nichts mehr sichtbar ist. Noch im 19. Jahrhundert erhielt man das barocke Gemälde an der Decke, aber gestaltete den Innenraum im Stil der Neogotik.

Das Deckengemälde wurde nach dem Zweiten Weltkrieg, 1953, fast vollständig entfernt. Die Kirche wurde zu jener Zeit erweitert und so musste auch die barocke Decke weichen. Doch empfanden viele die Kirche nun als asymmetrisch, was zum Umbau im Jahr 2005 führte.

Adresse der Kirche Blitzenreute

  • Kirchstraße 5
  • 88273 Fronreute-Blitzenreute
  • 47.864422, 9.589668
Schwoable

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