Grenzstein Baden
In einem Beitrag auf Facebook mokierte sich eine Person, dass das Ausflugsziel in Baden läge und nicht in Oberschwaben, wie es der Name nahe legt. Doch ist Baden nicht auch Schwaben? Ist das Badische etwas anderes als das Schwäbische?
Als sich die Alemannen mit der Völkerwanderung hier niederließen, gab es noch keine Baden. Aber Schwaben, die gab es schon. Schwaben, die man in der Antike als Suebi bezeichnete, sind ein Volksstamm, der einige andere Stämme umfasst. Woher die Schwaben kommen, steht hier in einer längeren Version. Sie siedelten im heutigen Berlin-Brandenburg und wanderten gen Süden. Warum? Vermutlich aus verschiedenen Gründen. Der Reichtum Roms, Handelsbedürfnisse, Ackerland und auch, weil die Hunnen aus dem Osten nachrückten. Außerdem sollen klimatische Bedingungen dazu geführt haben, dass die Menschen aus dem hohen Norden und Osten nach Süden und Westen rückten. Die in der Region lebenden Kelten wurden von den Römern kultiviert und die germanischen Stämme übernahmen diese Ländereien. Als sie sich hier niederließen, nannten sie sich Alemannen.
Aus dem ehemaligen Suebi-Gebiet zogen über die Jahre immer mehr Menschen in die frühere Provinz Rätien. Die Alemannen erstreckten sich auch über weite Teile des heutigen Bayern und der heutigen Schweiz. Auch Baden war damals alemannisch. Im Laufe der Geschichte, wohl wegen der antiken Texte über die Suebi, wurde der Begriff Alemannen zu einem Synonym für Schwaben. Mit dem Aufkommen des Herzogtums Schwaben ging der Name Alemannen allmählich verloren. Es blieb Schwaben. Die Alemannen wurden aber von den Franken besiegt und der alemannische Adel von den Franken großteilig aus dem Weg geräumt. So wurde fränkischer Adel eingesetzt, um Alemannien verwaltet. Daher kamen auch die unterschiedlichen Ortsnamen.
Im Laufe der Zeit erhoben sich mächtige Adelshäuser. Je älter der Stammbaum, desto größer das Ansehen der Adelshäuser. Diese führten nun über das Mittelalter hinweg Krieg um die Vorherrschaft. Dabei taten sich beispielsweise die Welfen oder die Staufer hervor und neue Grenzen entstanden.
Das Haus Baden etablierte sich im 12. Jahrhundert. Aber zu seiner Größe kam es erst durch den französischen Kaiser Napoleon. Der entmachtete viele Adelshäuser, wie beispielsweise die Waldburger, denen viel Land in Oberschwaben gehörte, und es blieben drei Adelshäuser: Baden, Württemberg und Hohenzollern.
Mit dem Aufkommen der Nationalstaatlichkeit entsteht dann im 19. Jahrhundert die Idee von Schwaben einerseits und Baden andererseits. Es gibt also keinen historischen Hintergrund dafür. Schwaben wurde zu einem Synonym für Württemberg, obwohl Badener auch schwäbisch redeten – nur mit einem anderen Slang. Es waren nur unterschiedliche Herrscher desselben Völkchens. Vor diesem Untergrund brachte man zwanghaft Unterschiede an, um sich von den anderen zu unterscheiden.
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Schwaben wird mit Württemberg gleichgesetzt! Ist aber nicht dasselbe! Hauptsache es gibt einen Unterschied und man bleibt unter sich...