Die Burg, die Geschichte und das Ried von Burgweiler bei Ostrach.

Etwa sechs Kilometer von Ostrach entfernt liegt der Ort Burgweiler und wie man vermuten könnte, stand dort auch mal eine Burg.

Geschichte von Burgweiler

Schon die Römer fühlten sich hier offenbar wohl, denn man fand eine Villa Rustica und eine Römerstraße, sowie Münzen der Römer in der Nähe. Das zog auch die Alamannen an, die hier ebenfalls siedelten.

Im Mittelalter stand die Burg in einem engen Verhältnis zu dem Dorf Burgweiler. Das sieht man an den Namen damals, wie 1249 Burcwilar.

Im März des Jahres 1270 bestätigte der Bischof von Konstanz, dass Konrad von Gundelfingen seine Besitzungen in Burgweiler an das Kloster Konstanz abtrat. Er bekam sie dafür als Lehen zurück und zwar vererbbar, allerdings verkaufte der Herr von Gundelfingen Burg und Burgweiler 1279 an das Kloster Salem. Zuvor vergaben sie das Lehen teilweise noch unter anderem an den Ritter von Haller.

Schon drei Jahre zuvor wurde Burgweiler als Castrum dictum Burcwiler et villa dicta Wiler (Burg genannt Burgweiler und Dorf genannt Weiler) erwähnt und 1279 war es schlicht Burgwiler cum castro (Burgweiler mit Burg). Daraus schließt man, dass der Ort wegen der Burg entstand.

Wie der Adel der Burg hieß, ist nicht ganz klar, vermutlich aber “de Wilere”. Derartiger Adel wurde 1083 erwähnt. Hinweise, dass die von Weiler auf der Burg hausten, gibt es 1258. Mit dem Verkauf an das Kloster Salem, übte das Kloster die Herrschaft auch in der Umgebung aus. Dafür kaufte man 1283 auch Ländereien des Klosters Zwiefalten auf.

Die Blutgerichtsbarkeit (Hohe Gerichtsbarkeit) hatte der Graf von Heiligenberg inne, was sich erst 1637 mit einem Tauschgeschäft mit dem Kloster Salem änderte. Seit 1806 gehört der Ort zu Baden.

Was weiß man von der Burg in Burgweiler?

Auf einem kleinen Berg östlich des Dorfes stand einst die Burg. Heute befindet sich davor ein Spielplatz und im Sommer feiert man auf dem Burgstall ein Fest, das “Burgfest”. Daher sind dort auch Holzbuden installiert worden.

Die Burg dürfte im 11. Jahrhundert erbaut worden sein. Dabei handelte es sich wohl um eine Motte, also eine Turmburg auf einem Hügel von einem Graben umgeben. Der Adel, der hier saß war von niedrigerem Rang. Wie die Burg genau aussah, kann man heute nicht mehr sagen.

Auf dem Burgplatz ist heute eine freie Fläche, nur ein Baum in der Mitte ziert den Platz. Auf dem Weg nach oben findet sich eine witzige Wetterstation.

Wetterstation Burgweiler

Riedlehrpfad Burgweiler

Der Ort respektive der Burgstall grenzt an das Pfrungener Ried mit Bannwald und es gibt einen Riedlehrpfad. Das Ried entstand durch den nicht mehr existierenden Ostrachtal See. Der bildet sich aus dem Eis der Würmgletscher und nach der Schmelze kam es erneut zu einem Eisvorstoß bei Wilhelmsdorf, der einen Stausee erzeugte. Damals schauten nur Hornung und der Lindenhof aus dem Wasser.

Im Laufe der Zeit lagerte sich die Erde darüber ab und der See verlandete. Es entstand ein Hochmoor, das heute von archäologischer Bedeutung ist. Denn am ehemaligen Seegrund lagerten sich Überreste von damals ab, woraus man Rückschlüsse auf das damalige Leben ziehen kann.

Wo befindet sich der Burgstall?

  • Burgweg
  • 88356 Ostrach
  • GPS: 47.915494, 9.359726
Schwoable

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