Zelten in Oberschwaben

Oberschwaben mit seiner reizvollen Natur bietet sich für das Campen an! Wo darf man zelten und was blüht einem beim Wildzelten?

In Oberschwaben lockt die Natur und auch das Panorama des Alpenblicks viele Touristen zum Campen. Etliche Naturschutzgebiete verlaufen durchs Ländle und Viele nutzen diese für Wanderungen. Doch man darf nicht überall campieren!

Gesetzliches zum Zelten in Oberschwaben

Das Zelten in Oberschwaben ist durch das Landeswaldgesetz geregelt. In § 37 Absatz 4 des Landeswaldgesetzes ist das Betreten des Waldes wie folgt geregelt:

(4) Ohne besondere Befugnis ist nicht zulässig […] 2. Das Zelten und das Aufstellen von Bienenstöcken im Wald, [..].

Mit anderen Worten: Das Zelten ist erstmal nicht erlaubt. Dabei bedarf es des feinen Unterschiedes zwischen campieren und lagern. Lagern ist erlaubt, also man darf sich überall kurzzeitig niederlassen. Dieses lagern kann auch Biwak bedeuten, also beispielsweise nur mit dem Schlafsack verweilen. Ein Zelt darf dann nicht mitgenommen werden. Wer das machen will, sollte aber mit entsprechendem Outdoor-Equipment ausgestattet sein.

Sollte man beim Wildcamping erwischt werden, kann es zu einem Bußgeld kommen. Das Wildcampen selbst ist aber keine Straftat, sondern eine Ordnungswidrigkeit. Es kann ein Bußgeld von bis zu 500 Euro pro Person verhängt werden, aber normalerweise bleibt es bei einer Verwarnung mit 5 bis 10 Euro.

Nur die Polizei und Forstbeamte haben das Recht, das Campen auf öffentlichem Gelände zu verbieten, Jäger haben dieses Recht nicht.

Lagerfeuer beim Zelten

 

Zum gemütlichen Zelten gehört auch ein kleines Lagerfeuer, in das man beispielsweise sein Stockbrot halten kann. Gesetzlich ist es so geregelt, dass man ein Feuer nur im Abstand von 100 Metern zum Wald machen darf. Ein Campingkocher kann als offenes Feuer interpretiert werden.

Sollten zu dem Wildcampen weitere Tatbestände hinzukommen, wie Sachbeschädigung oder Brandstiftung, dann ist es keine Ordnungswidrigkeit mehr, sondern eine Straftat.

Besondere Vorsicht ist geboten, wenn sich die Trockenheit und damit auch die Waldbrandstufe erhöht.

Tipps zum Zelten in Oberschwaben

Natürlich gibt es in Oberschwaben ausgewiesene Campingplätze, meist an Seen, wie beispielsweise am Stockweiher nahe Wolfegg. Meines Erachtens fährt man am Besten, wenn man folgendermaßen vorgeht: Man sucht sich ein Gebiet heraus, wo man zelten möchte und fährt dorthin. Wenn man einen Platz ausgemacht hat, geht man zu dem Bauern, dem das Feld gehört, und fragt, ob man dort eine Nacht zelten könne. Viele Bauern lehnen Geld ab, aber es sollte dennoch angeboten werden.

Innerhalb von ausgeschriebenen Naturschutzgebieten darf der Bauer dem nicht nachgeben, hier braucht man gar nicht erst zu fragen. Den meisten Landwirten ist es aber wichtig, dass außer einem kleinen Brandloch kein Müll hinterlassen wird.

Schwoable

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