Nikolaikirche Isny Allgäu
Die ursprünglich romanische Kirche verfügt über spätgotische und barocke Anleihen und ist auch wegen seiner Predigerbibliothek (auch Prädikantenbibliothek) bekannt. Die Kirche befindet sich neben dem heutigen Schloss und damaligen Kloster der Stadt Isny im Allgäu.
Wo heute die Kirche des Heiligen Nikolaus steht, befand sich zuvor eine sogenannte Leutkirche (oder Leute-Kirche) – also eine Kirche für das gemeine Volk. Doch ein großer Brand im Jahr 1284 zerstörte das daneben befindliche Kloster (heute Schloss) und auch die Leutkirche.
Vier Jahre später wurde die neue Kirche fertig, erbaut durch Heinrich von Brunow. Dieser romanische Bau ist in Teilen heute noch auszumachen und exemplifiziert sich an der Mauer des Kirchenschiffs, den Rundbogenfenster und Arkadenbögen. Außerdem ist der Turm, abgesehen von der Spitze, aus der Zeit der Romanik.
Der Chor ist im Stil der Gotik errichtet worden, was im 15. Jahrhundert erfolgte. Die bekannte Predigerbibliothek und die Sakristei entstanden wohl auch in dem Zeitraum der Erneuerung des Kirchturms 1472.
Im Jahr 1631 gab es erneut einen verheerenden Brand in Isny, der nur die Ölbergkapelle verschonte. Trotz der Problematiken des Dreißigjährigen Kriegs wurde bereits 1636 mit den Bauarbeiten zur Wiedererrichtung begonnen. Dabei wurde der Turm erhöht und mit der barocken Zwiebelhaube versehen. Der Chor verfügt über einen Filialturm, eine Sonnenuhr und eine Jahreszahl, die über die Bauzeit Auskunft gibt. Der südliche Teil des Langhauses brach 1689 zusammen.
Beim Eintritt bemerkt man sofort die kräftigen Pfeiler der Pfeilerbasilika mit den romanischen Rundbögen, die eine visuelle Trennung der zwei niedrigeren Seitenschiffe darstellt. Neogotische Züge erhält das Gotteshaus zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Aus dieser Zeit stammen die Kassettendecke und das Kirchengestühl zu den Seiten. Im 20. und 21. Jahrhundert gab es drei Sanierungen: Westfassade, Gesamtkomplex und Instandsetzung.
Die Fenster der Apsis sind von dem Künstler Wolf-Dieter Kohler. Die Lichteinlässe im Chor stammen von Ursula Dethleffs. Die restlichen Fenster aus der Zeit der Neogotik zeigen die Evangelisten, Madonna mit Kind und Jesus mit einigen Kindern. Die Kreuzigungsgruppe am Chorbogen wurde von Ulrich Henn gemacht.
Die Kanzel verbindet die Neogotik mit dem Barock und der Renaissance und schließt mit dem Baldachin mit der Aufschrift “Auferstandene” ab. Der Taufstein ist ein Relikt der Romanik, wobei ein herausziehbarer Aufsatz angebracht wurde. Dort kann man Jesus Taufe, den Heiligen Geist und die Taube betrachten.
Ebenfalls im Stil der Neogotik war die Orgel der Kirche. Sie stammte von 1856 aus der Werkstatt von Eberhard Friedrich Walcker. Seit den frühen 1960er Jahren wurde sie von der Orgelmanufaktur Gebr. Link gefertigten Orgel ersetzt.
Mit der Erweiterung des Turms im 15. Jahrhundert entstand auch die sogenannte Prädikantenbibliothek. In den Urkunden wird sie erstmals 1482 erwähnt. Damit ist es eine der ältesten Bibliotheken weltweit. Darin sind seltene Bücher und Wiegendrucke enthalten, die auch Auskunft über die Geschichte der Stadt und die Reformation geben.
Die Bibliothek wurde von dem Konstanzer Domherrn Johann Guldin 1462 gestiftet. Die Sammlung hat sich in den nachfolgenden Jahrhunderten stark erweitert. Derart fasst die Bibliothek 2.650 Bücher. Auch hebräische Bücher finden sich in der Büchersammlung.
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