Die ehemalige Kirche des ehemaligen Kapuzinerklosters in Überlingen ist heute ein Theater und Veranstaltungsort.
Die Kapuziner sind ein Ableger des Ordens der Franziskaner, also auch ein Bettelorden. Die Franziskaner waren in Überlingen schon seit dem 13. Jahrhundert. Die Kapuziner sind Ausdruck eines Reformwillens innerhalb der Glaubensgemeinschaft, die ihren Ursprung in der Zeit des Bauernkrieges und der Pest hatten. Vor allem der Einsatz im Kampf gegen die Pest zog viele Menschen des 16. Jahrhunderts an. Ihren Namen verdanken sie im Übrigen der Kapuze (cappuccio).
Auch rund um den Bodensee entwickelte sich diese Glaubensgemeinschaft. Die Gründung eines solchen Klosters in Überlingen war eine der frühesten dieser Art in der Region. Im Jahr 1613 bekam man die Genehmigung für die Gründung in Überlingen, aber außerhalb der damaligen Stadtmauern.
Die Mönche des Ordens begannen 1619 die Bauarbeiten, auch dank der Spendenbereitschaft der Bevölkerung. Im September 1621 wird die Klosterkirche vom Konstanzer Weihbischof der Mutter Gottes Maria geweiht. Doch schon 1634, während des Dreißigjährigen Krieges, wurde das Gebäude während der Belagerung durch die Schweden zerstört.
Da es außerhalb der Stadtmauern lag und damit einen Rückzugspunkt für die Schweden bot, wurde es zerstört. Der Orden zog kurzzeitig innerhalb der Stadtmauern ein, wo man sich um die Kranken kümmerte. Als die Schweden abzogen, hat man die Kirche am alten Platz neu aufgebaut. 1640 wurde sie vom Fürstbischof aus Konstanz geweiht.
Doch der Krieg war nicht vorbei und sollte Überlingen erneut treffen. 1643 war auch die Kirche wieder zerstört worden. Erst der dritte Bau des Klosters stand länger. Dieses Mal brachte man das Gotteshaus innerhalb der Stadtmauern unter. Der neue Platz war am Steckenmarkt. Die Bauarbeiten dauerten von 1654 bis 1658 und fortan gingen auch Bürger aus Überlingen in den Orden. Der erste Konvent im neuen Haus startete 1668, ihre Aufgabe als Seelsorger übte sich auch in der Grafschaft Nellenburg und in der Umgebung von Überlingen aus.
Im Jahr 1751 wird das Kloster um die Kapelle St. Fidelis, ein Glaubensbruder und Märtyrer aus Sigmaringen, erweitert. Die Kapelle wurde 1809 durch Verkauf profaniert, wonach eine Badeanstalt und eine Kneipe entstanden. Zwar kaufte die Stadt das Gelände zurück, doch wurde es erneut veräußert. Daraufhin fanden viele Umbauarbeiten statt, sodass heute nur noch die Kirche Elemente des Originals enthält.
Im Jahr 1803 geht das Kloster zunächst an den Deutschen Orden und zwei Jahre später an Baden. 1806 wurde der Konvent aufgelöst.
Heute dient das Gemäuer als Veranstaltungsort und als Sommertheater. Und auch das angeschlossene Stückchen Grün dient im Sommer als Bühne für Kleinkunst und Comedy. Außerdem kann man die Räumlichkeiten für private Veranstaltungen anmieten.
Die Anreise gelingt mit dem Auto, wobei das Parkhaus etwa 100 Meter entfernt ist. Oder mit den Öffentlichen, die Haltestation “Überlingen Therme” ist etwa 800 Meter entfernt.
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