Gedaechtnistempel Beuron
Auf einem Felssporn oberhalb der Oberen Donau steht ein kleiner Tempel im Stil der Antike: Der Gedächtnistempel Beuron.
Der Gedächtnistempel von Beuron blickt in das Donautal, das man im Übrigen wunderbar mit dem Rad erkunden kann, und in die kriegerische Geschichte der Region.
Wenn man mit dem Fahrrad von Beuron in Richtung Friedingen bzw. Tuttlingen fährt oder wandert, kann man den Tempel auf dem Felsvorsprung sehen. Wenn man ihn aus der Nähe begutachten will, muss man natürlich auf den Berg hoch.
Dazu fährt man die Landstraße 277 zwischen Beuron und Friedingen entlang, wobei es scharfe Kurven gibt und ordentlich auf und ab geht. Von Beuron aus muss man auf die Sigmaringer Straße, die Serpentinen hoch und die zweite Kurve (am S) auf den kleinen Parkplatz abbiegen. Dann muss man auf der anderen Seite – von Beuron kommend links – dem Weg folgen und nach ein paar Treppenstufen ist man dann dort. Die GPS Daten sind, wie gewohnt, am Ende des Beitrags, sowie die Google Map.
Wie man auch im Tal auf einer Tafel lesen kann, hat der Tempel keineswegs seinen Ursprung in der Antike. Vom Baustil hier ist er wohl eher dem Historismus zuzurechnen. Es ist im eigentlichen Sinne auch kein Tempel, sondern ein Ort der Erinnerung.
Der im Kloster Beuron beheimatete Pater Ladenburger, auch Pater Maurus genannt, brachte die Idee für den Bau des Tempels dort auf. Sein Ansinnen wurde 1913 umgesetzt und zwar als Jubiläum der “Befreiungskriege” 100 Jahre zuvor. Damals kämpften Deutsche und Österreicher zusammen gegen die Grande Armée Napoleons. Man spricht daher von den “Befreiungskriegen”, weil die Bevölkerung auf mehr Demokratie und Mitbestimmung hoffte. Sie wurde enttäuscht und weitere 105 Jahre regierte der Adel im Lande.
Der Rundtempel sollte an die gefallenen Österreicher – auch die Kaiserlichen genannt – erinnern, die damals gefallen sind. Zudem wollte der katholische Pater damit auf das 1.600-jährige Jubiläum der Mailänder Vereinbarung verweisen. Die beiden Kaiser des römischen Reichs Konstantin (West) und Licinius (Ost) haben sich darin darauf verständigt, dass die Christen ihre Religion frei ausüben durften, was nur eine Minderheit betraf.
Doch 1914 beginnt der erste Weltkrieg, der erst 1918 endete. Der desolate Zustand der Wirtschaft und das Einschalten der Währungspresse führte zu einer Hyperinflation, die noch Jahre andauern sollte. Daher verschob sich die Fertigstellung des Tempels im Inneren bis ins Jahr 1926. Dann erst wurden die Malereien fertig.
Heute ist der Gedächtnistempel ein Mahnmal und eine Erinnerung an die Gefallenen aus Beuron der beiden Weltkriege und an die toten Österreicher. Auch diejenigen, die im Lazarett in Beuron bis 1945 starben, sind dort genannt. Der Pater Maurus (Ladenburger) war als Felddivisionspfarrer im ersten Weltkrieg tätig. Jedoch überlebte er den Krieg und starb erst 1965 als Leiter eines Gymnasiums in Kairo.
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