Die Liebfrauenkirche von Meßkirche liegt direkt neben der Ablach, aber außerhalb der ehemaligen Stadtmauer.

Die Liebfrauenkirche ist selbstverständlich „Unserer lieben Frau“ gewidmet, was sich auf die Muttergottes bezieht. Es ist eine altkatholische Kirche, die ihren Ursprung in der Gotik hatte und inzwischen weitere Baustile aufweist. Die Altkatholische Kirche ist eine Seitenlinie im katholischen Glauben, die sich 1889 als Kirchengemeinschaft konstituiert hat. In diesem Jahr erhielten sie auch diese Kirche. Sie zeichnen sich durch die Ablehnung der päpstlichen Unfehlbarkeit, der unbefleckten Empfängnis und weiteren Dogmen der römisch-katholischen Kirche aus.

Zwiebelturm Liebfrauenkirche Messkirch

Geschichte der Liebfrauenkirche Meßkirch

Der Grund für den Namen der Stadt Meßkirch geht wohl auf die frühe Christianisierung des 8. Jahrhunderts zurück. So verwundert es nicht, dass es in der Stadt einige Kirchen gibt. Die Grundherrschaft übten ab 1351 die Herren von Zimmern aus, die im 16. Jahrhundert in den Rang des Grafen aufstiegen. Zwei Jahre nachdem die von Zimmern ganz Meßkirch besaßen, im Jahr 1356, wurde der Vorgängerbau der heutigen Liebfrauenkirche errichtet.

Es handelte sich dabei um eine Leprosenkapelle. Dort fanden Leprakranke ihre Seelsorge. Dafür wurde eine Saalkirche mit einem polygonalen Chorabschluss errichtet. Den Auftrag dafür hat die neue Herrscher, Werner von Zimmer, vergegeben. Der Stil der Zeit war die Gotik, doch davon ist kaum noch etwas zu sehen.

Im Jahr 1576 wurde das Gotteshaus in seiner heutigen Gestalt umgestaltet. Es war der Stil der Zeit, der aus Italien kam: die Renaissance. Auch das Schloss Meßkirch ist in diesem Stil errichtet. Dieser Baustil zeichnet sich beispielsweise an den Säulen in der Fassade ab.

Der Chor ist eingezogen und dreiseitig und weist nach Norden. Daneben wurde der Turm errichtet, der auf einem quadratischen Fundament steht. Der Umbau geht auf den Baumeister Jörg Schwarzenberger zurück. Der Turm wurde 1766 erhöht und mit einer Uhr versehen. Die Zwiebelhaube zeugt vom Baustil des 18. Jahrhunderts, dem Barock. Außerdem wurde zu der Zeit die Kirche mit einer Mauer umgeben.

Das Innere und die Kunstschätze der Liebfrauenkirche Meßkirch

Das Langhaus der Kirche ist von einer Flachdecke gekrönt. Der abgegrenzte Altar zeugt wiederum von der barocken Pracht. Weitere Kunstschätze sind die Heiligenstatuen. Zu sehen sind der Heilige Sebastian, der Heilige Rochus und der Heilige Nikolaus. Der Künstler war Niklaus Weckmann. Die spätgotischen Figuren werden der Ulmer Schule zurechnet.

Die Orgel, die unter dem grauen Flachdach auf der Empore zu sehen ist, stammt aus dem Jahr 1905. Sie wurde in der Werkstatt von Wilhelm Schwarz & Sohn in Überlingen gefertigt.

Wo befindet sich die Liebfrauenkirche?

  • Mengener Str. 15
  • 88605 Meßkirch
  • GPS: 47.992887107311184, 9.116128157919723
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