Das Ehinger Tor in Biberach an der Riß gibt es nicht mehr. Wo heute eine Straße ist, befand sich im Mittelalter ein Tor, samt Turm, der auch berühmte Gäste hatte.
Das Ehinger Tor liegt am nordwestlichen Ende der Innenstadt Biberachs. Hier führt die Straße in Richtung Ehingen, daher der Name des früheren Tors. Allerdings ist nur der Name der Straße vom Ehinger Tor übriggeblieben: Ehinger Tor Straße. Wenn man auf dem Platz steht, kann man aufgrund seiner runden Form den Turm und das Tor erahnen. Update: Allerdings gibt es Stimmen, die die Position des Tors in der Verlängerung der Schwanengasse sehen – eine Straße weiter. Um den nicht mehr existierenden Turm drehen sich Legenden und Sagen, die im Zusammenhang mit dem berühmt berüchtigten Räuberhauptmann ‘Der Schwarze Veri’ stehen.
Wo einst das Tor stand, gab es auch einen Turm und eine kleine Brücke führte über einen Seitenarm der Riß aus der Stadt – dem Bleicher- und Weißgerberbach. Der Turm war im Mittelalter ein Gefängnis, das wohl als besonders sicher galt. Daher hat man den Räuberhauptmann “Schwarzer Veri” hier von seinen Leuten getrennt untergebracht. Hier endete auch sein Leben, da ein Blitz in den Turm einschlug. Die Energie des Blitzes strömte durch das Dach und konnte irgendwie auf die Eisenketten überspringen, die den Räuberhauptmann fesselten. So tötet der Blitz den Räuber. Das war am 28. (20.?) Juli 1819. Es war klar, dass dies in diesen christlichen Zeiten zu Gerüchten führten. War der Teufel im Spiel? Warum hat es nur ihn getroffen? Die Antwort darauf ist, dass dessen Kumpanen im Weißen Turm auf dem Gigelberg eingekerkert waren.
Zu Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das Tor, der Turm wie die gesamte Stadtmauer ein Opfer der modernen Mobilität und der sich geänderten Realität. Die Aufklärung war die neue Epoche, in der eine Stadtmauer nur Platz wegnahm. So verschwanden in vielen Städten nicht nur in Oberschwaben die mittelalterlichen Überbleibsel der Verteidigung.
In dieser Ecke der Stadt gibt es auch eine Bar mit Namen Schwarzer Veri. Der Name der Bar geht wohl auf den Tod des Räuberhauptmannes im 19. Jahrhundert zurück. Eines seiner Lager war übrigens im Altdorfer Wald bei Weißenbronnen.
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Der Blitzeinschlag war am 20 Juli 1819.
Soweit ich weiß, stand das Ehinger Tor mitnichten auf dem Ehinger-Tor Platz, sondern in der Verlängerung der heutigen Schwanengasse zwischen Porterhouse und Metzgerei Schmalzing. Der Stadtmauerverlauf ist ungefähr Bismarckring+Zeppelinring minus 20 Meter stadteinwärts.
siehe auch http://filedump.us.to/images/ehingertor.jpg
Vielen Dank für Ihre Beiträge, ich habe es in den Text einfließen lassen.