Schon von Weitem zu sehen ist die Burgruine Altbodman, die hoch oben auf dem Bodenwald liegt.
Die Burgruine Altbodman ist ein beliebtes Ausflugsziel, das man bereits von der anderen Seite des Bodensees entdecken kann. Der Aufstieg ist allerdings nicht ohne, aber es lockt ein sensationeller Ausblick und Einblick ins Mittelalter.
Wie man vom Namen schon herleiten kann, handelt es dabei sich um die Burg zur Gemeinde Bodman, die für den deutschen Namen des Bodensees verantwortlich ist. Daher auch der Name des Höhenzugs Bodenwald.
Als die ursprüngliche Burg der Herren von Bodman, Ministeriale (Dienstmannen) der Staufer, abbrannte, baute man eine neue Burg an dieser Stelle. Die alte Burg auf dem Frauenberg wurde bei einem Blitzschlag in Brand gesetzt, wobei nur der jüngste Abkömmling des Adels überlebte. Eine Legende berichtet über diesen Vorfall, der sich tatsächlich – aber ohne Magie – ereignete. Auf dem Berg befindet sich ein Gedenkstein bezüglich des Brandes der Vorgängerburg.
Die Burg Altbodman auf dem Höhensporn wurde zwischen den Jahren 1309 bis 1332 mit Buckelquadern, später auch mit Bruchsteinen und Ziegeln, in der Nähe der alten Burg gebaut. Den Auftrag dazu gab Johannes von Bodman, der einzige adelige Überlebende des Feuers. Zudem lebte noch dessen Großvater, der an der Stelle der alten Burg eine Kapelle und ein Pfarrhaus bauen ließ und dann dem Kloster Salem übereignete.
Die heutige Ruine wurde in zwei Phasen gebaut. Die erste Anlage bestand aus dem Wohnturm, der Wehrmauer und einem Burghof zum Tal hin. Bis zum 17. Jahrhundert wurde die Burg erweitert und es kam eine Vorburg hinzu, die von Verteidigungstürmen gedeckt war. Schon im 15. Jahrhundert, nach dem Krieg mit den Eidgenossen, entstanden die Türme südlich und nördlich der Burg. Das Burgtor von 1499 war ursprünglich mit dem Wappen der Bewohner geschmückt und enthielt eine Darstellung der Kreuzigung Jesu’.
Die Kernburg, von der heute noch der 30 Meter hohe Wohnturm mit der fast 20 Metern langen und anstehende Wand zu sehen ist, bestand wohl aus Fachwerk. Die großen Fenster waren der Tatsache geschuldet, dass die Position der Artillerie bei einem Angriff weit genug weg war und die leichte Wölbung des Gemäuers sollte die Kanonenkugeln abprallen lassen. Die Hauptburg verfügte zudem über zwei Zwinger und war schwer zu knacken.
Die Vorburg war durch einen Zugang zu erreichen, welcher durch ein Torhaus gesichert war. Noch heute sieht man von der Vorburg eine kleine Mauer und auch der Halsgraben lässt sich noch erkennen. Es gibt auf dem recht weitläufigen Areal insgesamt viele Mauern und Durchgänge zu begutachten.
Im Jahr 1499, als der schwäbische Adel sich im Krieg mit der Schweiz befand, wurde die Burg in Mitleidenschaft gezogen. Nach dem Ende des Krieges wurde diese, wie viele Burgen, zur Festung ausgebaut, was mit der aufkommenden Artillerie zu tun hatte. Im Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1848) brachte auch das nichts mehr, die Burg wurde am 15. August 1643 zerstört. Die Nordmauer stürzte aber von ganz alleine ein, der Grund dafür war die leichte und instabile Bauart.
Die Angreifer waren die Truppen Frankreichs, die mit Württemberg verbündet waren. Die Herren von Bodman zogen nach der Zerstörung ins Schloss Espasingen um und im 18. Jahrhundert wurde das Schloss Bodman zu deren Domizil. Der Adel lebt noch heute dort. Dennoch sollte die Burgruine gepflegt werden, so die Bedingung des 1851 verstorbenen Sigmund Freiherr von und zu Bodman. Der Graf von und zu Bodman kam dieser Aufforderung im Jahr 1900 nach. Im Übrigen ist diese Burg ebenfalls von Blitzen heimgesucht worden.
Auch in den 20er und 50er Jahren des 20. Jahrhunderts kam es zu Renovierungsarbeiten und zuletzt ließ der Graf Wilderich von und zu Bodman die Natur dort etwas zurückschneiden. Nach der Jahrtausendwende wurde der Zugang einige Jahre gesperrt und eine erneute Sanierung vorgenommen. Nun ist die Burg aber wieder zu besichtigen und steht unter Denkmalschutz.
Die Burgruine verfügt seit 1900 über eine Aussichtsterrasse, die seit einigen Jahren auch wieder zugänglich ist. Die Aussicht ist bezaubernd – mit dem Blick über den See und Überlingen. Das sollte man sich nicht entgehen lassen. Die Örtlichkeiten sind alle gut ausgeschildert, inklusive Kilometerangaben.
Ein Wanderweg führt zur Burgruine, der etwa eine Stunde beansprucht. Es sind von Bodman etwa drei Kilometer bis zur Ruine Altbodman. Der Aufstieg ist nicht zu verachten, denn man muss etwa 217 Höhenmeter vom Bodensee kommend überwinden. Die Burg liegt auf 410 Metern über Normalnull.
Man kann auch bis zu einem Parkplatz fahren, der bei der Vesperstube Bodenwald liegt – auf der gegenüberliegenden Seite des Bodenwaldes. Allerdings ist der Aufstieg ähnlich lange. In der Nähe der Ruine gibt es noch das Hofgut Bodenwald, mit einem Wohnhaus von 1711. Nicht wundern wenn man, etwa 500 Meter entfernt, einigen Bisons begegnet – die werden hier gezüchtet.
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