Das Ulmer Kornhaus stammt aus der Renaissance und dient als Eventlocation in der Stadt.
In jeder mittelalterlichen Stadt gab es ein Lagerhaus für das Getreide: Das Kornhaus. Auch in Ulm stand selbstverständlich ein derartiges Lager, nur zwei Blocks vom Ulmer Münster entfernt. Es ist ein schönes Haus mit einer prachtvollen Fassade, die gotisch anmutet, aber der Renaissance entspringt.
Das Kornhaus stand schon seit 1407 an der Stelle und davor stand hier eine kleine Kapelle, die aber für das Kornhaus entfernt wurde. Das Kornhaus in seiner jetzigen Form stammt aus dem Jahr 1594, was die Epoche der Renaissance darstellte. Ein Kornhaus war das Lager des Getreides für die harten Wintermonate. Das Kornhaus war also die Lebensversicherung der Menschen in der Stadt. Ein Kornhaus gab es in jeder größeren oder kleineren Stadt im Mittelalter.
Die Leitung des Bauprojekts übernahm Caspar Schmid, der mit Jörg Buchmüller einen fähigen Polier hatte. So entstand der dreigeschossige Stadelbau mit dem vierstöckigen Dachstuhl samt Wellenrandgiebeln. Besonders die Fassade des Hauses ist ein Blickfang. Dieser Effekt, eine Mauer vorzutäuschen, wird Sgraffitoputz genannt. Dieser Baustil ist auf der südlichen Seite mit dem Spätgotik vermixt worden.
Während des zweiten Weltkriegs vernichtete ein Brand das Innere. Die Renovierung fand erst nach dem Krieg statt – ab 1961 erhielt das Gebäude ein neues Interieur und eine neue Aufgabe. Im Kornsaal finden seit der Zeit bis heute Konzerte und Tagungen statt, wofür es mit einem Steinway D-Flügel ausgestattet ist. Abhängig von der Größe der Bühne passen bis zu 640 Stühle in den Raum, den man mieten kann.
Das Foyer des Gebäudes wird vor allem für Ausstellungen genutzt und lockt mit dem Ambiente der Rundbogenfenster. Das Foyer bietet 320 Quadratmeter Fläche und kann auch für Feiern genutzt werden. Im Übrigen verfügt das Kornhaus auch über nahegelegene Tiefgaragen.
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