Funken Brauchtum in Oberschwaben

Alljährlich wird die schwäbisch-alemanische Fasnet mit dem sogenannten Funken beendet.

Es ist eine sehr alte Tradition, die vermutlich auf die alten Kelten und deren Glauben zurückgeht und bis heute in weiten Teilen von Oberschwaben und Umgebung beibehalten wurde. Vor allem in ländlichen Regionen und im Allgäu ist diese Tradition noch weit verbreitet.

Funkenfeuer
Funkenfeuer

Wie viele der Feste der Kelten, war vermutlich auch dieses Fest ein Fruchtbarkeitsritual. Die Kelten brannten zudem beispielsweise im August zu Ehren des Sonnengottes Lug ein Feuer ab, aber auch zu anderen Festen. Andere Fachleute sehen den Ursprung in der römischen Zeit. Am ersten März wurde zu Ehren der Göttin Vesta ein Feuer in Rom entzündet.

Erwähnt wird diese Tradition erstmals im 11. Jahrhundert, kurz darauf wurde der Brauch auf den Aschermittwoch verlegt.

Was ist der Funken?

Der Funken, welcher am Sonntag nach Aschermittwoch abgebrannt wird, ist eine Anhäufung brennbaren Materials. In manchen Städten und Gemeinden hat man das Funkenfeuer am Funkensonntag mit einer symbolischen Tötung der Hexe ersetzt.

Das Hexenverbrennen oder zuweilen auch -ertränken ist m.E. eher mit der Fasnet verbunden, aber über die Zeit bildeten sich auch Vermengungen heraus. Seit einigen Dekaden wird das Abbrennen des Funkens auch von den örtlichen Narrenvereinen übernommen, so findet man auf so manchem Funken eine Hexe, die dann ebenfalls brennt; zuweilen mit lautem Getöse.

Die Aufhäufung des Holzes und des Strohs dauert seine Zeit und findet schon in den Tagen davor statt. Damit sich aber niemand daran zu schaffen macht oder den Funken vorzeitlich abbrennt, werden diese Funkenplätze bewacht. Einst machte man sich auch einen Jux daraus, die Funken des Nachbardorfs zu entflammen.

Noch bevor man das Ganze am Funkensonntag in Brand setzt, werden vor den Gaststätten des jeweiligen Dorfs sogenannte Funkenringwürfel-Turniere ausgetragen. Der Gewinn ist ein Zopfbrot in Form eines Rings, doch mitessen dürfen alle.

Recht spektakuläre Funken gibt es beispielsweise in Alttann, Gehrenberg, Steinach, Unterwaldhausen und Vogt. Dort wird auch jeweils bewirtet und sei es nur mit einem Leiterwägele.

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