Burg & Schloss Neutann

In der Höll bei Alttann liegt das Schloss Neutann, was heute ein Pflegeheim ist.

Wenn man von Alttann in die Höll, das Tal der Ach, hinabsteigt und dabei auf dem geteerten Weg (Spitalstraße) bleibt, kommt fast unweigerlich am Schloss Neutann vorbei. Ein Brunnen an der Abzweigung dient den Wandersleut als Abkühlungsstation. Man bleibt an der Stelle auch gerne stehen, denn das ehemalige Schloss ist ein Hingucker.

Schloss Neutann
Schloss Neutann

Geschichte der Burg Neutann

Auf der Anhöhe im Tal stand einst die Burg Neutann. Unweit hiervon stand die Burg von Tanne, woher sich der Name Neutann herleitet. Das Adelsgeschlecht derer von Tanne wurde zu einem der bedeutendsten Adelshäuser in Oberschwaben: Die Truchsessen von Waldburg.

Wie es 1318 überliefert wurde, entstand die Burg Niuwen Thann als Ersatz für die abgegangene Burg in Alttann, die den Schenken von Schmalegg zufiel. Daher erbaute der Schenk von Schmalegg auf dem Areal eine neue Burg.

Wie diese Burg aussah, bleibt unklar. Aber es gab im Laufe der Zeit einige Besitzerwechsel. Zunächst ging die Burg an die von Hohenfels. Die verkauften 1389 an einen Faber aus Waldsee. Im Jahr 1485 bekundete eine Urkunde den Besitz in den Händen eines Gräters aus Biberach. Das Erbe wurde von der Familie 1581 an die Truchsessen veräußert. Zu dem Handel gehörte auch das bei Bergatreute liegende Dorf Witschwende, samt allen Rechten.

Mit dem Tod des Eigentümers, erbte Neutann eine andere Linie des Hauses Waldburg. Da dessen Vertreter aber noch zu jung war, übernahm das Haus Königsegg die Verwaltung. Dieser Waldburger starb 1601. Die nächsten Verwandten waren die von Froben, Begründer der Linie Waldburg-Zeil.

Froben verkaufte unter anderem Neutann an seinen Bruder Heinrich, der 1637 starb. Der neue Erbe, Max Wilibald, verkaufte u.a. Neutann an den Obervogt und Vertrauensmann, Johann Ernst von Altmannshausen. Der Bau war wohl marode, sodass Max Wilibald sogar Material für die Renovierung stellte. Doch wieder wechselte der Besitz und 1681 ging es an das Haus Wolfegg.

Die Kapelle durfte wohl ursprünglich innerhalb der Burgmauern gestanden haben. Im 18. Jahrhundert wurde sie umgebaut und beherbergt bis heute die Bilder des Stifters, der die Einweihung 1742 jedoch nicht erlebte.

Schloss Neutann

Das Schloss entstand im 17. Jahrhundert. Auf alten Karten erkennt man ein in Richtung Osten ausgerichtetes Gebäude, drei Etagen hoch, ganz im Stil des Barocks. Daran östlich anschließend stand ein Turm, der im 19. Jahrhundert wegen Baufälligkeit abgerissen wurde. Nördlich daneben gab es ein kleineres Haus.

Zum Ende des 19. Jahrhundert entstand neben der Kapelle ein weiterer Bau, die Kaplanei. Das heutige Bild der Anlage wurde durch den Neubau zur Pflegeeinrichtung in den 1960ern geprägt.

Aber schon die ehemaligen Besitzer, inzwischen Erbtruchsessen, planten, aus dem Schloss ein Pflegeheim zu machen. 1718 verkündete Ferdinand Ludwig das Schloss werde zur Stiftung für versehrte Leibeigene, sowie Witwen und Waisen. Die Einrichtung, die 1733 eröffnet wurde, bekam beträchtliche Zuwendungen von der Familie.

Wo befindet sich das Schloss Neutann?

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